Robbys Experte

Ein extrem außergewöhnlicher Fund!

Andreas Braun
Lesezeit 3 Minuten
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25. Oktober 2016

Hallo, Robby, an einem mächtigen Oleanderbusch von Gerhard Weislogel haben wir die imposante Raupe eines Oleanderschwärmers gefunden. Inzwischen ist sie verpuppt, und wir sind auf den Schmetterling gespannt. Schöne Grüße von Bernd Rieber aus Legelshurst © Bernd Rieber

Das ist ein extrem außergewöhnlicher Fund: Der eigentlich im tropischen Afrika  und in den Oasen Zentralasiens heimische Oleanderschwärmer (wissenschaftlich: Daphnis nerii) taucht nämlich nur sehr selten als Wanderfalter bei uns auf. »Seit der Jahrtausendwende gab es lediglich vier Beobachtungen in Baden-Württemberg, der letzte Fund bei Karlsruhe liegt schon 18 Jahre zurück«, erläutert Robert Trusch, Schmetterlings-Kurator beim Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe, in einem Artikel auf der Homepage des Museums.
Kürzlich gelangen in unserer Region jedoch gleich zwei Raupenfunde: vor wenigen Wochen einer bei Rastatt-Rheinau, nun die Meldung von dem in etwa zeitgleich gemachten Nachweis von Herrn Rieber aus Willstätt-Legelshurst. Dies passt zu anderen Hinweisen, wonach der bis zu 13 Zentimeter große, bunt gezeichnete Oleanderschwärmer in dieser Saison wohl häufiger als sonst auch außerhalb seines angestammten Gebiets aktiv war: »Er ist in diesem Jahr in Deutschland bis in den hohen Norden, vor allem aber im Südosten wieder einmal erstaunlich ›häufig‹ gemeldet worden«, weiß Schmetterlings-Experte Ingo Nikusch aus Offenburg zu berichten.

Seine bis zu 12 Zentimeter langen Larven sind  – wie auf dem Foto zu sehen – gelbgrün und haben eine weiße Seitenlinie sowie auffallend blaue Scheinaugen am Vorderende. Diese zeigen die Raupen bei Gefahr, indem sie sich aufbäumen und den betreffenden Körperabschnitt nach vorne wölben. Auf diese Weise drohen sie und weisen sozusagen zugleich auf ihre Giftigkeit hin, denn durch den Saft ihrer Futterpflanzen sind die Raupen für Fressfeinde ungenießbar.

Außerdem haben Oleanderschwärmer-Raupen ein kleines gelbes und nach unten gebogenes »Analhorn« an ihrem Hinterende: ein besonderes »Anhängsel«, welches sie als zur Familie der Schwärmer gehörig ausweist. An den Zweigen ihrer namengebenden Futterpflanze fressen sie  jeweils die obersten Blattquirle und wechseln dann zum nächsten Zweig. Dort sind die Larven zwar gut getarnt, Hinweise auf ihre Anwesenheit geben jedoch die oftmals am Boden unter den Sträuchern liegenden, bis zu fünf Millimeter großen Kotkrümel.
Herr Rieber, der sich vorbildlich um die Raupe gekümmert, diese zunächst noch weiter gefüttert und ihr anschließend einen Platz zur Verpuppung im Erdreich gegeben hat, hofft nun, dass aus der Puppe auch noch der fertige Schmetterling schlüpft. Und zwar sehr wohl mit Berechtigung: »Im Zimmer, schön warm, sollte durchaus ein Falter schlüpfen«, erläutert Fachmann Robert Trusch. Die Puppe ist hellbraun und ziemlich dünnhäutig, weshalb man sie nicht berühren sollte. Außerdem verträgt sie keine Temperaturen von unter zehn Grad Celsius und könnte den Falter im Optimalfall bereits nach wenigen Wochen entlassen: In ihren tropischen und subtropischen Ursprungsgebieten legt diese Art nämlich keine »Pause« ein, sondern bringt vielmehr eine Generation nach der anderen hervor.

Wir dürfen also gespannt sein: Sollte es klappen, könnte Herr Rieber alsbald einen großen Schmetterling bei sich zu Hause begrüßen, dessen kontrastreiche und bunte Farbzusammensetzung mit olivgrünen, rosafarbenen und blauvioletten Anteilen geradezu als Muster tropischer Farbpracht gelten kann. Die Falter saugen übrigens an verschiedenen Pflanzen Nektar – etwa an den Blüten von Petunien, Seifenkräutern und Wunderblumen.

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Mittelbadische Presse
Robbys Kinder-Nachrichten
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