Jugendstadien der Grünen Reiswanze
Bei den von Erich Vieser und Selina Schwahl gefundenen Tierchen handelt es sich nicht um Käfer, sondern um Larven der Grünen Reiswanze. Wanzen werden oftmals versehentlich für Käfer gehalten und sehen diesen mitunter auch recht ähnlich – vor allem von der Gestalt her. Man kann sie aber schon an ein paar Merkmalen unterscheiden.
So haben Wanzen keine vollständig verhärteten Deckflügel wie Käfer, und auch die Fühler und Mundwerkzeuge sind unterschiedlich gestaltet. Außerdem verläuft ihre Entwicklung anders: Bei Wanzen gibt es nämlich kein Puppenstadium, stattdessen wird die Larve (oftmals auch als »Nymphe« bezeichnet) dem erwachsenen Tier von Häutung zu Häutung ähnlicher. Eine solche »unvollständige Entwicklung« ist auch für andere Insektengruppen typisch, etwa für Zikaden, Heuschrecken, Libellen und Schaben.
Zurück zur Grünen Reiswanze (wissenschaftlich: Nezara viridula), auf die man inzwischen ganz besonders achten sollte: Bei ihr handelt es sich nämlich um eine fremdländische Art, die sich seit gut einem Jahr bei uns ausbreitet und die in Südeuropa schon länger als Schädling gilt. Ihre Heimat liegt in Afrika, von wo aus dieses Insekt in weite Teile der Welt verschleppt wurde. Im Ortenaukreis wurde die Grüne Reiswanze erstmals im Sommer 2015 mehrfach in Gärten gefunden, zum Teil sogar in recht großer Anzahl. Allerdings war sie zuvor bereits anderenorts in Südbaden aufgetaucht, zunächst jedoch wohl nur in Gewächshäusern. Aus Straßburg ist sie schon seit vier Jahren bekannt.
Als ausgewachsenes Tier wird Nezara viridula gut einen bis anderthalb Zentimeter groß und ist, wie es ihr Name schon sagt, grün gefärbt. Erwachsene Exemplare haben eine sehr große Ähnlichkeit mit der Grünen Stinkwanze, mit der sie deshalb leicht verwechselt werden können. Die Larven lassen sich hingegen leichter identifizieren, wenngleich sie ihre Färbung mit jeder Häutung verändern: Sie sind zunächst eher schwarz, später dann vorwiegend bräunlich oder gemischt braun-grün gefärbt und haben recht große, helle Punktflecken.
Wenn man Larven der Grünen Reiswanze bei sich im Garten findet, heißt es auf der Hut zu sein: Ihre Saugtätigkeit an Tomaten, Gurken, Bohnen und anderen Gemüsepflanzen kann nämlich bewirken, dass sich deren Früchte nicht richtig entwickeln: Sie werden oftmals krumm und beulig, mitunter werfen befallene Pflanzen auch ihre Blüten ab. Darüber hinaus können auch andere Gartenpflanzen betroffen sein, zum Beispiel Himbeeren – das Spektrum ist also recht groß. Bei guten Bedingungen sind pro Jahr übrigens bis zu vier Generationen möglich.
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