Die Fantastischen Vier auf Rekordtour in Freiburg
Ein gutes Vierteljahrhundert sind die Fantastischen Vier schon unterwegs. Am Montag machten sie auf ihrer Rekord-Tour in Freiburg Station. Immer noch wortgewaltig und mit einem Augenzwinkern auf die eigene Geschichte zurückblickend, begeisterten die Fanta 4 mit ihrer Band in der gut besuchten Rothaus-Arena.
Vier, vier, vier vier..., so zählt das Publikum zum Konzert der Fantastischen Vier in der Freiburger Rothaus Arena ein. Den Old-School Track »Vier gewinnt« haben die vier Schwaben dann zwar nicht gespielt, aber auch mit »25« vom aktuellen Album »Rekord« ging es druckvoll los in zwei Stunden handgemachten Hip-Hop. Smudo, Thomas D. und Michi Beck nehmen gleich zu Beginn ein Bad in der Menge auf der Satellitenbühne mitten im Publikum.
Währenddessen spielt sich die punktgenaue Live-Band auf der Bühne warm: Keyboards, Bass, Gitarre und Drums sorgen zusammen mit den Soundtüfteleien vom unscheinbaren Mastermind And.Ypsilon für das organische Fundament, auf dem die drei auf der Bühne ihren Wortteppich ausrollen. Dazu gibt’s für die Optik noch zwei LED-Wände, die in LSD-Farben die Show begleiten.
Auch nach 25 Jahren wirken die Fantas immer noch frisch. Die Rollen sind einstudiert, wirken aber nie gelangweilt: Im Hintergrund bastelt still And.Ypsilon und überlässt seinen drei Kollegen vorne auf der Bühne die große Show. Egal, ob bei neueren Songs wie »Danke« oder Klassikern wie »Was geht?« und »Sie ist weg« – die Choreographie sitzt: Michi Beck gibt den dauerlächelnden Prince-Charming, Thomas D. wird vom lärmenden Frontman ab und an bei Songs wie »Gott ist mein Zeuge« zum nachdenklichen Philosophen und Altmeister Smudo kommt bei Klassikern wie »Locker bleiben« ordentlich in Schwung aber nie aus der Puste.
Vierte Dimension
Auch die Erinnerung funktioniert noch und reicht bei Smudo bis zum »Megavier«-Konzert 1994 im Freiburger Haus der Jugend zurück. In ähnliche Dimensionen geht dann auch die Zeitreise bei der Show am Montag – irgendwie ist immer heute: Zwar werden die Plastik-Pop-Frühwerke wie »Die Da« oder »Saft« ausgespart, aber ein Zwischenstop in der vierten Dimension muss dann doch sein: Der Klassiker »Ein Tag am Meer« badet 2015 allerdings im Handydisplay-Meer. Ausgeglichen wird die Digitalflut durch ein wunderbares Fender-Rhodes-Solo, das einen sofort mit Quincy Jones in den Summer in the City entführt. Joe Cocker lauscht sicher mit.
Am Ende nimm die Show noch mal Fahrt auf: Mit »Ernten was wir säen«, »Picknicker«, »MFG« und »Populär« teilen die Fantastischen Vier ein letztes Mal richtig aus und haben die Fans wie einen fünften Mann hinter sich. Kein Wunder, bleibt die Band doch sich und ihren Fans seit nunmehr 25 Jahren »Troy«.