Ausstellung

James Rizzi und Patrick Preller machen »Lust auf mehr«

Jürgen Haberer
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29. September 2016
Lustige Monster von Stahlbildhauer Patrick Preller (im Vordergrund) und Grafiken von James Rizzi (hinten) zeigt die Ausstellung in der Galerie Arthus.

Lustige Monster von Stahlbildhauer Patrick Preller (im Vordergrund) und Grafiken von James Rizzi (hinten) zeigt die Ausstellung in der Galerie Arthus. ©Jürgen Haberer

Eine Verkaufsausstellung der Galerie Arthus  zeigt mehr als 150 Arbeiten von James Rizzi und Patrick Preller. Der Titel »Lust auf mehr« ist durchaus wörtlich zu nehmen. Den Besucher erwartet eine bunte und pralle Kunstposition, die vor Lebensfreude nur so strotzt.

Galerist Bertin Gentges eröffnet die Herbstsaison mit einer Doppelausstellung, in der sich zwei Vertreter einer urbanen, von der Popart geprägten Kunst lustvoll begegnen. 
Stahlbildhauer Patrick Preller, Jahrgang 1973, wartet mit fröhlichen Monstern auf, die den Betrachter mit ihren Stielaugen fixieren, während sie ihm bunte Blumen und allerlei Alltagsgegenstände entgegenhalten. 
Der Amerikaner James Rizzi, 2011 im Alter von gerade einmal 61 Jahren verstorben, konfrontiert das Auge mit Graphiken, auf denen das Leben nur so pulsiert. Winzige Miniaturbilder reihen sich wie in einem Comicheft aneinander. 

Menschen, Tiere, Fabelswesen

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Im Zentrum stehen Menschen, Tiere und Fabelwesen, die unübersehbar in einer direkten Interaktion miteinander stehen. Es wird debattiert, geküsst und geflirtet, während im Hintergrund dicke Straßenkreuzer vorbeibrausen, Hochhäuser durcheinanderpurzeln und grüne Marsmännchen in ihren fliegenden Untertassen vorbeischauen. 
Rizzis Spezialität ist die 3D-Graphik, bei der eine bedruckte Glasplatte mit ausgeschnittenen Elementen der Hintergrundgraphik in engem Abstand über dem eigentlichen Bild platziert wird. Es entsteht eine räumliche Wirkung, die durch das Spiel der Schatten noch verstärkt wird. Die oft kindlich-naive Bildsprache, die auch Rizzis Malerei prägt, explodiert in den Graphiken förmlich. 
Der Betrachter taucht ein in eine pralle, überbordende Großstadtwelt. Er landet auf Rummelplätzen und in Straßenfluchten voller Menschen, stolpert über plakative Symbole und bunte Herzen, Häuser mit menschlichen Gesichtern und Szenen, über denen lachende Vögel, Engel und fliegende Untertassen kreisen. Einige seiner Graphiken wirken wie Ornamentteppiche, in denen sich Dutzende von Einzelbildern in einem erzählenden Kontext aneinanderreihen.

Metallbildhauer

James Rizzi zählt seit seinem Ausstellungsdebüt im Jahr 1974 zu den wichtigsten Vertretern der Popart, die auch den aus Fürth stammenden Künstler Patrick Preller geprägt hat. Der heute 43-Jährige hat erst eine Ausbildung zum Kunstschmied absolviert und anschließend Metallbildhauerei studiert. Seine Arbeiten weisen wie die von Rizzi einen unverkennbaren, von kindlicher Naivität, Lust und Lebensfreude geprägten Stil auf. 
Prellers Monster erfreuen Kinder und Erwachsene gleichermaßen, verbinden formale Schlichtheit mit fröhlichen Statements. Sie blicken frech hinter der Kamera hervor, schlüpfen aus einem Eimer oder verstecken sich hinter einem Lampenschirm.
Ausstellung »Lust auf mehr« mit Werken von Patrick Preller und James Rizzi, Galerie Arthus, Zell a. H.  bis 5. November. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 13 bis 17 Uhr sowie Samstag 12 bis 15 Uhr. 

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