Kuckuck streckt die Zunge raus
Karlsruhe (red/gs). Sie steht wie kaum kein anderes Objekt für den Schwarzwald: die Kuckucksuhr. Was der Offenburger Künstler Stefan Strumbel mit ihr anstellt, ist allerdings alles andere als traditionell. Seine jüngstes Werk hat Flügel, ist fast 18 Meter hoch und streckt die Zunge raus. Die 18 Meter hohe Installation soll ab heute das Eingangsportal des Karlsruher Schlosses zieren.
Das schrille Kunstwerk ist ein Geschenk zum 900. Geburtstag Badens und für die Große Landesausstellung 2012 »Baden! 900 Jahre. Geschichten eines Landes«, die ab morgen, Samstag, im Karlsruher Schloss gezeigt wird. Das Badische Landesmuseum übernimmt die Kosten für den Aufbau des Giganten, der mehrere Tage in Anspruch nahm.
Die Installation des 33-Jährigen Ortenauers setze eine junge und moderne Auffassung von Heimat in Szene und bereichere damit die große Landesausstellung im Schloss, lautet die Begründung der Museumsmacher. Auf einem roten Teppich schreitet der Besucher durch einen symbolischen Rachen in die Ausstellung und wird nach dem Rundgang wieder ausgespuckt.
Ab dem 28. Juli zeigt das Badische Landesmuseum eine Doppelausstellung über Stefan Strumbel im Museum beim Markt in Karlsruhe sowie im Schloss Neuenbürg bei Pforzheim. Die Kuckucksuhr am Schloss wird dann in einer – natürlich sehr viel kleineren – Version in der Ausstellung »Holy Heimat« im Museum beim Markt zu sehen sein.
Nach dem Ende der Großen Landesausstellung im Schloss soll ein Souvenir an die monumentale Kuckucksuhr erinnern: Aus der Lkw-Plane der Installation lässt Stefan Strumbel kultige Taschen anfertigen, deren Erlös für einen guten Zweck verwendet werden soll.
HINTERGRUND
Stefan Strumbel, Monumentale Installation zur Großen Landesaustellung, 16. Juni bis 11. November, Schloss Karlsruhe. Stefan Strumbel. Holy Heimat, 28. Juli bis 25. November, Museum beim Markt, Karlsruhe, Karl-Friedrichstraße 6. Stefan Strumbel. Werkschau, 5. August bis 21. Oktober, Neuenbürg, Schloss Neuenbürg, Forum für zeitgenössische Kunst