Sonnenuntergänge und Masken
Fatma Dogan ist in Offenburg aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach dem Abschluss ihres Kunststudioums präsentiert sie sich in der Reihe »Debut« beim Kunstverein.
Landschaften gehören zu den klassischen Themen der Kunst. Fatma Dogan hat sich ihnen erst im vergangen Jahr genähert. Was dabei herausgekommen ist, gehört zu den Höhepunkten ihrer Ausstellung im Rahmen der Reihe »Debut« beim Kunstverein Offenburg-Mittelbaden. Mit Ölfarben hat sie Sonnenuntergänge auf Leinwand oder Nessel gebannt, mit feinabgestuften Farbnuancen die Stimmung in den Tropen oder am Polarkreis eingefangen. Geradezu poetisch wirkt das Bild, das in Blau, Schwarz und Grau einen Regentag symbolisiert. Bei ihren Aquarellen lässt Dogan die Farben ineinander fließen und sich überlagern. Die Motive – imaginäre Kreaturen, Körper und auch Landschaften – scheinen zu schweben.
Fatma Dogans Arbeiten wollen »Zwischenzustände« wiedergeben. Die Künstlerin verfremdet, ohne zu provozieren. In den acht Räumen der Kunstvereins im Kulturforum darf sie sich in acht Räumen ausbreiten und einen vielschichtigen Einblick in ihre Welt geben. Sie arbeitet mit verschiedenen Techniken, so mit Klebefolie, die sie auch schon mal abmalt und so ein früheres Werk aufgreift und weiterentwickelt. In der Abteilung Keramik zeigt Dogan zum Beispiel eine altmosche Vase vom Flohmarkt, aus der sich eine dicke rote Zunge herauswindet oder eine einfache braune Schale, in der ein grüner Pilz sitzt. Den letzten Raum der Ausstellung beherrschen die Masken – als Objekte aus Ton, aber auch als Collagen auf Papier.
Vom Lehrer gefördert
Fatma Dogan, Jahrgang 1983, ist zwar in der Türkei geboren, aber in Offenburg aufgewachsen. Sie besuchte das Schiller-Gymnasium, wo Kunstlehrer Manfred Grommelt, Mitglied im künstlerischen Beirat des Kunstvereins, das Potenzial seiner Schülerin entdeckte und ihr den Wechsel zum Kunstzug am Gymnasium in Achern empfahl. Anschießend hat die junge Frau an der Kunstakademie in Düsseldorf, wo sie heute noch lebt und arbeitet, studiert und 2012 mit dem »Master of Fine Art« abgeschlossen.
Debut: Fatma Dogan, Malerei – Aquarell – Keramik, Kunstverein Offenburg-Mittelbaden, Kulturforum an der Weingartenstraße. Samstag, 25. Januar bis Sonntag, 9. März, Eröffnung morgen, Freitag, 19.30 Uhr. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 13-17 Uhr, Mittwoch 13-20 Uhr, Samstag und Sonntag 11-17 Uhr. Künstlergespräch am Sonntag, 9. März, 15 Uhr, im Rahmen der Finissage.
HINTERGRUND
Debut
Mit der Ausstellungsreihe »Debut« will der Kunstverein Offenburg-Mittelbaden jungen professionell arbeitenden Künstlern eine Starthilfe geben. Der Verein ermöglicht ihnen eine erste große Einzelpräsentation im Offenburger Kulturforum und finanziert den Katalog dazu. Fatma Dogan ist die sechste Debütantin der seit 2002 laufenden Reihe, die in der Regel alle zwei Jahre stattfindet.