Wien

Plattenboss Roscic künftig Direktor der Wiener Staatsoper

dpa
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21. Dezember 2016
Der designierte Wiener Staatsoperndirektor ab 2020/21, Bogdan Roscic.

Der designierte Wiener Staatsoperndirektor ab 2020/21, Bogdan Roscic. ©dpa - Herbert Neubauer

Der 52-jährige Kulturmanager und Plattenboss Bogdan Roscic soll als künftiger Direktor der Wiener Staatsoper das Haus ab 2020 neu ausrichten. Er spüre bei Roscic einen «herausragenden Gestaltungswillen», sagte Österreichs Kulturminister Thomas Drozda am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Personalie.

Roscic sei in der Kulturwelt bestens vernetzt und sei die richtige Generation, um das Haus auch für neues Publikum attraktiv zu machen. «Wenn Sie so wollen, geht es auch darum, eine Staatsoper 4.0 zu kreieren», sagte Drozda. Er wolle, dass die Zahl der Premieren erhöht und das Repertoire künftig anders gepflegt werde, so der Minister.

Der in Belgrad geborene Roscic war unter anderem Popkritiker bei einer Wiener Zeitung, später Senderchef des ORF-Musikkanals Ö3, danach künstlerischer Leiter der Deutschen Grammophon Gesellschaft in Hamburg. Seit 2009 ist er Präsident von Sony Music Classical in New York.

Fünf-Jahres-Vertrag

Roscic folgt ab September 2020 dem bisherigen Direktor Dominique Meyer. Der Franzose Meyer steht seit 2010 an der Spitze des international höchst renommierten Hauses. Um seine Nachfolge hatten sich 20 Fachleute aus dem In- und Ausland beworben. Roscic erhält einen Fünf-Jahres-Vertrag.

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«Oper hat an Bedeutung verloren»

Drozda sprach von einer «Weichenstellung» für das Haus. Zwar sei die aktuelle Situation gerade angesichts einer Auslastung von fast 100 Prozent sehr gut, allerdings reiche das nicht mehr. Auch Roscic erklärte, dass die Oper dringend neu erfunden werden müsse. «Die Oper hat an Bedeutung verloren.» In den USA, speziell bei der Metropolitan Opera in New York als größtem Opernhaus der Welt, herrsche bereits große Krisenstimmung. Dort sei oft nur noch jeder zweite Platz besetzt. «Über eine Winterspielpause wird offen nachgedacht», sagte Roscic. Es werde also Zeit, dem Publikum auch die Frage zu beantworten, warum es in eine Oper gehen solle.

Vorbild für ihn sei Gustav Mahler, meinte Roscic. Mahler, von 1897 bis 1907 Direktor der Staatsoper, sei ein Feind jedes Kompromisses beim Gestalten gewesen. «Mahler war alles zutiefst verhasst, was routiniert war, was zufällig war», sagte Roscic.

Zu den weiteren Kandidaten zählten laut Medienberichten unter anderem die Intendantin der Bregenzer Festspiele, Elisabeth Sobotka, und der Intendant der Mailänder Scala, Alexander Pereira.

Staatsoper

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