Bad Peterstal-Griesbach

400.000 Sprudelflaschen wurden 1992 bei Brand vernichtet

Rüdiger Knie
Lesezeit 3 Minuten
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02. September 2016
ZG- und Peterstaler-Lagerhalle standen 1992 auf dem Bahnhofsgelände in Bad Peterstal in Flammen. Der Mineralbrunnenbetrieb hatte für einen Neubau der Halle keine Verwendung mehr. Die Baulücke besteht bis heute.

(Bild 1/3) ZG- und Peterstaler-Lagerhalle standen 1992 auf dem Bahnhofsgelände in Bad Peterstal in Flammen. Der Mineralbrunnenbetrieb hatte für einen Neubau der Halle keine Verwendung mehr. Die Baulücke besteht bis heute. ©Feuerwehr Bad Peterstal-Griesbach

Schaden in Millionenhöhe richteten 1992 zwei Kinder am Bahnhof in Bad Peterstal an. Sie hatten Papierfetzen angezündet und die Kontrolle über das Feuer verloren. Drei Lagerhallen brannten damals ab.

Zwei Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren verursachten das Feuer, bei dem am 10. April 1992 insgesamt drei Lagerhallen abbrannten. Sie hatten zunächst im Freien, später unter den Stützpfeilern der Lagerhalle der Zentralgenossenschaft (ZG) am Bahnhof in Bad Peterstal Papierfetzen mit einem Feuerzeug angezündet. Als sie die Flammen nicht mehr löschen konnten, rannten sie weg. Die ZG-Halle brannte komplett ab. Das Feuer griff auf zwei weitere Gebäude über – eins davon eine Halle der Peterstaler Mineralquellen. Nach Angaben der Polizei entstand dabei ein Sachschaden von weit über einer Million Mark.

Als die Feuerwehr Bad Peterstal-Griesbach alarmiert wurde, ahnte Thomas Huber von diesen Dimensionen noch nichts. Auch nicht, das ihm und seinen Kameraden ein arbeitsreiches Wochenende bevorstand. Huber, heute Gesamtkommandant, führte damals die Abteilung Bad Peterstal an. Zur Unterstützung rückte noch die Werksfeuerwehr von Ladenbau Maier aus. »Als wir ankamen, gab es schon einen Vollbrand«, erzählt Huber. Das Feuer fand in der ZG-Halle mit dem dort gelagerten Stickstoffdünger zusätzlichen Brennstoff. Die Brandschutzauflagen seien damals noch nicht so umfangreich wie heute gewesen. Für die alten Lagerhallen galt ein Bestandsschutz. 

Schadstoffmessungen

Trotz der verbrannten Düngemittel habe es für die umliegende Bevölkerung keine Gefahr gegeben. »Der Rauch ist zu Glück nach oben abgezogen.« Trotzdem gab es regelmäßige Schadstoffmessungen. Das Bahnhofsgelände wurde weiträumig abgesperrt, der Zugverkehr eingestellt.

Das Löschwasser kam direkt aus der Rench. Die Feuerwehrmänner bauten eine klassische Riegelstellung auf, um den Brand einzudämmen. Menschen befanden sich zu diesem Zeitpunkt – der Alarm war freitags um 18.41 Uhr ausgelöst worden – nicht mehr in den Lagerhallen. 

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Nach Polizeiangaben mussten drei Feuerwehrkameraden und ein Schaulustiger mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Ansonsten kamen keine Personen zu Schaden. Der Brand war erst am nächsten Morgen nach Tagesanbruch gelöscht. Was heute nicht mehr vorstellbar wäre, reichte damals aus: Nur die Abteilung aus Bad Peterstal war im Einsatz. 

»Wir haben damals noch genug Leute zusammengekriegt. Heute würde auch die Abteilung Bad Griesbach alarmiert werden.« Ebenso der Führungstrupp Renchtal und ein Drehleiterfahrzeug. Damals kamen Polizei, Rotes Kreuz und ein Notarzt hinzu. Außerdem die Strahlenmesstruppe des Oberkircher ABC-Zuges. 

Baulücke blieb bis heute

Dank Ausrückplänen, die verschiedene Abteilungen gleichzeitig alarmieren, können die Freiwilligen Feuerwehren aktuell noch ihre schrumpfenden Mitgliederzahlen kompensieren. »Doch die Bevölkerung hat heute höhere Erwartungen«, sagt Huber.
1992 konnte die Feuerwehr keine der Lagerhallen retten. Da das Objekt nicht mehr in die Logistik des Mineralbrunnens passte, blieb eine Baulücke, die bis heute besteht. Fast 400 000 gefüllte Glasflaschen, gestapelt in Kunststoffkisten, hatte der Betrieb in der Halle gelagert. Es war bereits die Reserve, die der Betrieb für die Sommermonate abgefüllt hatte.

Die Feuerwehrmänner mussten an dem Aprilwochenende 1992 noch zwei weitere Male ausrücken. Zunächst gab es einen Waldbrand, der gelöscht werden konnte. Danach wurde die Feuerwehr nach einem Autounfall erneut zu Hilfe gerufen.

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