50 Jahre »Dienst an eurer Freude«
Festlich und würdevoll der Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Antonius in Bad Griesbach, unterhaltsam und mit gutem Humor gewürzt der anschließende Empfang, so wurde am Sonntag das goldene Priesterjubiläum von Hermann Otteny begangen.
Gleich sieben Priester standen bei der Messfeier am Altar der Antoniuskirche Bad Griesbach, die so voll war, wie selten. Neben dem Jubilar zelebrierten Pfarrer Michael Lerchenmüller, Pfarrer Klaus Kimmig und Pfarrer Bruno Herrmann, die alle in der Kirchengemeinde Oberes Renchtal wirken. Als Gastpriester waren Pfarrer Hans-Jörg Klinger, Pfarrer Hugo Merkel und Pfarrer Otto Braun anwesend.
Mit weichen Stimmen und volumenreicher Klangvielfalt umrahmten die Kirchenchöre Meßkirch, Menningen und Heudorf-Rohrdorf gemeinsam mit einer Messe von Charles Gounod den Festgottesdienst, geleitet von Emma Gass und Christine Mühlhauser, an der Orgel begleitet von Wiltrudis Bechberger. Bernd Bächle (Trompete) und Thomas Strauß an der Orgel sorgten für festliche Instrumentalmusik.
»Wir sind nicht Herren eures Glaubens, sondern Mitarbeiter, Diener an eurer Freude«, diesen Primizspruch hatte sich Hermann Otteny bei seiner Priesterweihe gewählt. Pfarrer Lerchenmüller lobte in seiner Predigt, dieser Spruch »fasst zusammen, in welchem Geist du gewirkt hast«. Die Musik- und Trachtenkapelle Bad Griesbach sowie alle Ministranten und Zelebranten begleiteten den Jubilar nach der Messe zum Pfarrhaus.
Beim anschließenden Empfang lobte Pfarrgemeinderätin Ulrike Bächle, dass Otteny in seiner »offenen Art gerne auf Menschen zugehe«. Da er gerne auch im Freien und vor allem im Pfarrgarten werkle, sei sein »grauer Arbeitskittel zu einer Art Markenzeichen geworden«.
Gratulation in Reimform
Bürgermeister Meinrad Baumann, der eine lustige Geschichte zum Besten gab, hob Ottenys »liebenswürdige Bescheidenheit« sowie seinen »herzlichen und hintergründigen Humor« hervor. Auch Ortsvorsteher Ludwig Kimmig ließ es sich nicht nehmen, den Jubilar in gereimter Form zu würdigen. »Sympathisch, freundlich, mit viel Humor, so stellt sich der Pfarrer seit vielen Jahren vor«, dichtete er.
Musik- und Trachtenkapelle und die Kirchenchöre aus Ottenys früherer Wirkungsstätte Meßkirch brachten noch so manches Ständchen zur Unterhaltung dar. Eberhard Hauf, Vorsitzender des Kirchenchors Meßkirch, erinnerte an den »tatkräftigen Baumfäller im Pfarrwald« und brachte die Gäste zum Lachen mit der Feststellung »Bohnenstecken hat er immer selber geholt«. Auch aus einer sehr frühen Station von Hermann Otteny, aus Hockenheim, kam ein Gast. Jürgen Schmidt berichtete, der junge Priester Otteny habe ihn und seine Frau vor 48 Jahren getraut, »so gut, dass wir kurz vor unserer goldenen Hochzeit stehen«.
Als Junge Messe gespielt
Auch Pfarrer Hermann Otteny selbst bewies in seinen Dankesworten seinen Sinn für Humor. Mit seinem Priesterkollegen Otto Braun, einem Nachbarsjungen und anderen Kindern habe er als Junge schon »Messe gespielt« und sich auch einmal die Ermahnung gefallen lassen müssen: »Vor der Wandlung darfst du aber nicht aus dem Messkelch trinken«. Er zeigte sich in der ihm eigenen Bescheidenheit »überwältigt und bewegt von den vielen lobenden Worten, die ich gar nicht verdient habe« und der großen Zahl der Mitfeiernden und Gratulanten.