Ab sofort hat im Rathaus Sasbachwalden Kunst ihren Platz
Kunst im Rathaus ist eine Idee, die nun auch in Sasbachwalden umgesetzt wird. Am Freitagabend wurde die erste Vernissage in den neuen Räumen mit der Künstlerin Eva Schniedertüns Gornik eröffnet.
Bürgermeisterin Sonja Schuchter freut sich: »Mit dieser ersten Kunstausstellung im renovierten Rathaus möchten wir das ganz besondere Landschaftsbild und die einmalige Aussicht in die Rheinebene mit den beeindruckenden Werken der Künstlerin Eva Schniedertüns Gornik ergänzen.« Architekt Jonas Dietzel war auch gekommen. »Er hat mit meinem Vorgänger Valentin Doll und dem Gemeinderat dieses großartige architektonische Werk geschaffen und uns nun die Möglichkeit gegeben, sie auch mit Kunst zu füllen.«
Kunst hat ihren Platz
Tatsächlich treffen Kunst und Natur in gewinnenden Maß zusammen. Scheint die Rheinebene wie ein grün gehaltenes Traumbild förmlich ins Tal zu fließen und die Natur sich in eigenwilliger Schönheit in der Abendsonne zu aalen, sind die Räume von heller Offenheit und Geräumigkeit. Kunst hat hier ihren Platz.
Eva Schniedertüns Gornik setzt eine Auswahl ihrer Werke unter dem Thema Farbe, Form und Vielfalt in Szene. Dabei sei, wie sie im Gespräch mit Tamara Tziroulinkoff ausführte, Grün nicht als Farbe in ihren Werken erwähnt. »Einfach, weil es unnachahmlich ist«, sagt die Künstlerin, die sich in einem lockeren Austausch mit der Kunstvermittlerin des Museums »Frieder Burda« in Baden-Baden ihrem Publikum stellte. Tamara Tziroulinkoff wirkt zudem als Kuratorin bei der Landesgartenschau 2018 in Lahr mit.
Eva Schniedertüns Gornik lebt in Bühl. Kunst begleite sie von Kindesbeinen an, erfährt man bei diesem Gespräch. »Bei allem, was ich mache, bin ich auf der Suche nach der Seele«, sagt die Malerin und Autorin zahlreicher Lyrikbände. Habe sie sich in eine Sache vertieft, so treibe sie diese lange um. Manchmal Jahre. So sind Perioden in Rot entstanden, Weibsbilder, »Augen-Blicke« oder Bäume. In kraftvollen Farben mit wendigem Pinselstrich präsentiert sie eine Auswahl dieser Baumserie im Rathaus. »Schön ist, dass ich hier auch meine großen Werke aushängen kann«, schwärmt die Künstlerin.
Farbintensiv in rot-gelb-orange wirkt ein anderes Bild wie ein buntes Sonnenarrangement, während zwei blaue Masken einer ganz anderen Periode anzugehören scheinen. Skurrile Landschaften, interessante Farbkompositionen, Tier und Mensch zeugen von Vielfalt und doch wählt die Künstlerin lieber das Wort, wenn es darum geht, sich »tiefer« auszudrücken. Eine Kostprobe aus Zeitenwind beschreibt »den kunstvollen letzten Strich« – das Glücksgefühl nach Vollendung einer Arbeit. Seit 1990 schreibt sie Gedichte, die sie hier auf Tetrapacks an einer Stele arrangiert.
Musikalisch umrahmt
Es war eine lebendige Vernissage, musikalisch umrahmt von Florian Schuchter am Saxophon und Michael van Boxel am Akkordeon.
Bis zum 4. August
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses, montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und mittwochs von 13 bis 18 Uhr zu sehen. Sie wird am 4. August mit einer programmreichen Finissage beendet.