Abgeordneter besucht Flüchtlinge
Nach Oberkirch und Achern wollte sich MdL Willi Stächele auch in Sasbach ein Bild von der Situation der dortigen Flüchtlinge machen. Zu diesem Zweck wurde er von Bürgermeister Reinholz, Ortsvorsteher Retsch, Exbotschafter Hubert Lang vom Flüchtlings-Unterstützerkreis und Hauptamtsleiter Constantin Braun zunächst im Rathaus mit Informationen versorgt.
Kritik am Land
Beeindruckt zeigte sich Stächele von der außergewöhnlichen Bereitschaft der Gemeinde, anstelle des Aufnahmesolls von 13 Flüchtlingen mittlerweile 54 Personen aus Syrien, Afghanistan, Serbien, Russland, Eritrea und Äthiopien Unterkunft zu gewähren. Worte der Anerkennung fand der Abgeordnete aber auch für die etwa 30 Helfer, die im Unterstützerkreis ehrenamtlich tätig sind. Hubert Lang bedauerte, dass die Anzahl aufnehmender Gemeinden sehr überschaubar sei. Bürgermeister Reinholz kritisierte in diesem Zusammenhang die Weigerung des Landes, eine sinnvolle kleinparzellierte Unterbringung zu verfolgen, anstelle von Massenunterkünften, in denen es zwangsläufig zu Problemen kommen müsse. In Sasbach, so Hubert Lang, habe sich ein klarer Zusammenhang zwischen der Größe einer Unterkunft und der Gewinnung ehrenamtlicher Helfer herausgestellt.
Um die Kontakte zu den Flüchtlingen nicht wieder zu zerstören oder zu kappen, will man im Lenderdorf selbst Menschen, für die keine Pflicht zur Anschlussunterbringung besteht, möglichst weiter im Ort wohnen lassen. Das verstehe man in Sasbach unter wirksamer Integration.
Natürlich laufe auch hier trotz aller Bemühungen nicht alles vollständig rund, so Bürgermeister Reinholz und Hubert Lang. Tradierte und Jahre lang eingeübte Verhaltensweisen aus der alten Heimat könnten nicht ohne weiteres von heute auf morgen quasi per Knopfdruck abgestellt werden.
Beim Rundgang durch die Unterkünfte im St. Pirmingebäude nutzte Willi Stächele die Gelegenheit, in Gesprächen mit Flüchtlingen, die von Hubert Lang übersetzt wurden, Hintergründe über deren Schicksal und Zukunftsvorstellungen zu erfahren.