Oberkirch

Abiturstart in Oberkirch: Mathe rückt nach hinten

Von Patric König
Lesezeit 3 Minuten
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24. April 2017

Auf diesem Papier wird sich die Abiturnote eines Oberkircher Abiturienten mitentscheiden: Peter Bechtold, Schulleiter des Hans-Furler-Gymnasiums, zeigt die Prüfungsbogen. Die 80 Oberkircher Zwölftklässler schreiben ihre Klausuren wegen der Bauarbeiten am Forum am HFG komplett im älteren der beiden Schulgebäude. ©Patric König

Mit dem Beginn der schriftlichen Prüfungen  unternehmen die Bundesländer morgen, Dienstag, den ersten Schritt zum Zentralabitur. Den Terminplan in Oberkirch hat er gründlich durcheinandergewirbelt – auch wenn die zentralen Aufgaben in einigen Fächern nicht wie geplant zum Zuge kommen.
 

Auf das Ende ihrer Mathematik-Prüfungen müssen die Oberkircher Abiturienten in diesem Jahr so lang warten wie noch nie. Schuld daran ist der erste Schritt zum zentralen Abitur in Deutschland. Weil zumindest eine Aufgabe aus einem zentralen, bundesweit einheitlichen Pool verwendet werden sollte, schreiben alle Abiturienten in ganz Deutschland ihre Prüfungen am selben Tag. Mathematik, in Baden-Württemberg seit Jahr und Tag die zweite von vier schriftlichen Prüfungen, rückt ziemlich ans Ende der Reihenfolge und wird am drittletzten Tag geprüft, am 3. Mai. Viereinhalb Stunden Zeit haben die Schüler für ihre Klausur – eine halbe Stunde länger als bisher. 

Aufgaben aus dem zentralen Prüfungspool werden die 80 Oberkircher Abiturienten dann nicht zu lösen haben: Zu verdanken haben sie es Einbrechern im Solitude-Gymnasium in Stuttgart-Weilimdorf.Um sicherzugehen, dass diese sich keinen Vorteil verschafften, ersetzte das Kultusministerium die Klausuren in Mathematik und Englisch durch die des Nachholtermins. Aufgaben aus dem Pool kommen dort nicht zum Einsatz, wohl aber in Deutsch und Französisch.
Wird das Abitur in Baden-Württemberg dadurch schwieriger oder einfacher? Die Bilanz, wie sich die zentralen Aufgaben auf die Niveau der Prüfungen in Oberkirch auswirkt, wollen Oberstufenberater Ingo Kruse und Oberstudiendirektor Peter Bechtold erst nach den Prüfungen ziehen. 

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Apropos Niveau: 130 Hochschulprofessoren bemängelten kürzlich in einer Erklärung, dass die Abiturienten der Gegenwart  über kaum mehr aufholbare Defizite im mathematischen Bereich verfügten. Ist das Niveau nicht mehr so hoch? Bechtold will das nicht pauschalieren: »Das Abitur ist genauso anspruchsvoll wie früher.«
Geändert haben sich allerdings die Rahmenbedingungen: Die fünfstündigen Leistungskurse, die Schüler gemäß ihrer Stärken auswählen konnten, gibt es schon seit 2004 nicht mehr. Seitdem sind vierstündige Kurse in Mathe (wie auch in Deutsch und einer Fremdsprache) für alle Pflicht –  für die Mathe-»Käpsele« ebenso wie für diejenigen, die schon für wenige der maximal 15 Punkte kämpfen müssen.

Bechtold und seine Kollegen würden gerne wieder zu einem leistungsdifferenzierteren System zurückkehren: »Das ist zu 100 Prozent Konsens unter den südbadischen Schulleitern«. Die gegenwärtigen Kurse seien heterogen, in Mathematik treten die Unterschiede oft am deutlichsten zu Tage: »Die einen können nicht, die einen wollen nicht, die anderen sind unterfordert.«
Das HFG hat als freiwilliges Wahlfach deshalb einen Vertiefungskurs Mathematik im Programm – um die guten Mathematiker noch besser zu fördern und fürs Studium vorzubereiten. Wenn ein schwächerer Schüler eine Prüfung völlig versemmelt und null Punkte schreibt, hat er übrigens immer noch Chancen aufs Abitur: Er kann dies durch gute Noten in den vier übrigen Prüfungen (darunter eine mündliche oder ein Seminarkurs) ausgleichen.  Jedes Prüfungsfach zählt dabei vierfach: 100 Punkte müssen es  in der Summe aber mindestens sein. 

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