Allgemeinmediziner Peter Ruf verabschiedet
In freundschaftlicher Atmosphäre wurde am Dienstag im Rathaus Peter Ruf als praktizierender Arzt verabschiedet. 30 Jahre, von 1984 bis heute, führte er in Kappelrodeck seine Praxis, mit 67 Jahren beendet er am 30. April seine Tätigkeit als Arzt für Allgemeinmedizin.
Für die Ärzte sprach Gregor Joerger und sozusagen als Patientensprecher Otmar Schnurr. Die Kirche vertrat Pfarrer Andreas Moll, und da Ruf für sich gerne auch die Bezeichnung »Doc vom Dasenstein« beanspruchte, war vom Winzerkeller »Hex vom Dasenstein« Geschäftsführer Marco Köninger anwesend.
»Warum verabschieden wir Dr. Peter Ruf offiziell?«, fragte Bürgermeister Stefan Hattenbach am Anfang seiner Ansprache und erläuterte, dass die medizinische Versorgung in einer Gemeinde elementar sei. Insofern sei die Verabschiedung des Allgemeinmediziners Peter Ruf eigentlich ein trauriger Anlass.
Keine rosige Zukunft
Insbesondere auch deswegen, weil bei einem Durchschnittsalter von 53 Jahren der noch praktizierenden Ärzte in Kappelrodeck die Zukunft nicht rosig aussehe. Hattenbach würdigte Ruf, da er ihn als Arzt nicht kennengelernt habe, als engagierten Kappler Bürger, aber von Patienten wisse er, dass sie begeistert von ihm sowohl als Arzt als auch als Anwalt seien, da er sich stets kompromisslos für sie eingesetzt habe.
Gregor Joerger schilderte, dass er mit Rufs Emotionalität zunächst seine Schwierigkeiten hatte, aber gelernt habe, Rufs Engagement zu schätzen. Pfarrer Andreas Moll hob darauf ab, dass die Hilfe von Arzt und Pfarrer gerade dann benötigt werde, wenn es sehr ernst um das Leben stehe. Er würdigte, dass Ruf unmissverständlich vermittelt habe, für den Menschen da zu sein.
Wutbürger des Achertals
Otmar Schnurr meinte schmunzelnd, Ruf könne als »der erste Wutbürger im Achertal« gelten, der geneigt sei, sich mit allem anzulegen, was Stethoskop und Spritze benutze. Aber, das habe er selber erfahren dürfen, Ruf ging es dabei nicht um sich, sondern um seine Patienten. »Stets nahm er sich auch Zeit, und das ist eine unersetzliche Medizin«, dankte er ihm.
Peter Ruf gestand in seinem Rückblick zu, dass es »mit ihm und seinen Ansichten sicher nicht immer ganz einfach war«, umso mehr freue es ihn, dass er mit dem Rathaus inzwischen Frieden habe. Er werde im Ruhestand nun andere Schwerpunkte setzen können, zum Beispiel in der Arbeitsmedizin.