Oberkirch

Absturz war bisher beispiellos

Simon Allgeier
Lesezeit 3 Minuten
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13. Oktober 2015
Ein Rettungshubschrauber wurde für den Abtransport eines Besuchers der Schauenburg am Sonntag angefordert. Der 24-Jährige war rund zwölf Meter vom Aussichtspunkt der Ruine in die Tiefe gestürzt.

(Bild 1/2) Ein Rettungshubschrauber wurde für den Abtransport eines Besuchers der Schauenburg am Sonntag angefordert. Der 24-Jährige war rund zwölf Meter vom Aussichtspunkt der Ruine in die Tiefe gestürzt. ©Fotos: Simon Allgeier

Nach dem Absturz eines 24-jährigen Wanderers von der Schauenburg am Sonntag will der Burgherr den Sicherheitsaspekt für die Besucher verstärkt in den Blick nehmen. Absperrungen soll es aber keine geben. Ulrich Freiherr von Schauenburg will die Burg weiterhin für alle offen halten.

Von dem Absturz eines Wanderers auf seiner Burg erfuhr Ulrich Freiherr von Schauenburg am Montag aus der Acher-Rench-Zeitung. »Es ist das erste Mal, dass so etwas passiert ist. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass in der Zeit meines Vaters mal jemand von der Burg gestürzt ist«, sagt der Burgherr, der am Sonntag selbst nicht vor Ort war. Auch für Florian Retsch, den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Oberkirch, war es das erste Mal während seiner bisher zehnjährigen Amtszeit, dass ein Notruf wegen eines Absturzes bei der Schauenburg in der Oberkircher Zentrale einging.

Über den Gesundheitszustand des 24-Jährigen herrscht unterdessen nach wie vor Unklarheit. Das Polizeipräsidium Offenburg kann lediglich bestätigen, dass der Verletzte mit dem Helikopter in die Uniklinik nach Freiburg eingeliefert wurde. Auch die an der Versorgung des Verletzten beteiligte Rettungswache des DRK in Oberkirch haben keine näheren Informationen. Da zunächst unklar war, wie schwer die Verletzungen sind, sollte der Abtransport des Absturzopfers schnell und schonend vonstatten gehen. Deshalb der Hubschrauber, heißt es vonseiten der Rettungswache.

»Wir sind gerade dabei, die Hinweisschilder am Fuße der Burg zu erneuern«, erklärt Ulrich Freiherr von Schauenburg. In drei Sprachen sollen die Besucher künftig darauf hingewiesen werden, was sie beim Besuch der Ruine unterlassen sollten. Das Klettern auf den Mauern fällt ebenso darunter wie das Campieren oder Feuer machen innerhalb der Burganlage. Ein Anliegen ist es dem Burgherrn allerdings, die Besucher weiterhin willkommen zu heißen und nicht abzuschrecken, gerade auch mit Blick auf ein benachbartes Waldstück, in dem Nagelfallen gegen Mountainbiker im Sommer für überregionales Aufsehen sorgten.

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Appell an die Vernunft

»Wir wollen die Burg weiterhin für alle offen halten«, betont von Schauenburg. Vor allem auch, weil es sich um ein Erholungsgebiet handele. Als Eigentümer sei für den Erhalt der Burg zuständig und auch Unfälle in der Ruine seien über eine Haftpflichtversicherung für den zugehörigen Forst abgedeckt. Für die Verkehrssicherung der Anlage sei allerdings die Stadt Oberkirch beziehungsweise der städtische Bauhof zuständig. Dieser übernehme die Reinigung und kümmere sich auch um lose Steine oder anderweitige Gefahrenstellen.

Auf ARZ-Anfrage bestätigt Ulrich Reich, Pressesprecher der Stadt, diesen Sachverhalt. Die Stadt sei ebenso wie der Burgherr daran interessiert, die Ruine für Besucher offen zu halten. Das setze allerdings voraus, dass sich diese auch vernünftig verhalten und nur ausgewiesene Wege auf der Anlage benutzen.

Hintergrund

Ruine wird als für Ort für Trinkgelage missbraucht

Wenngleich der Absturz eines vermutlich zu risikofreudigen Besuchers der Schauenburg einen traurigen Höhepunkt darstellt, Sorgen über das Verhalten vieler Besucher macht sich Burgherr Ulrich Freiherr von Schauenburg schon seit Längerem. »Mit Sorge beobachten wir, dass Jugendliche mit Taschen voller Alkoholflaschen auf die Burg wandern um zu feiern. Uns geht es nicht um den verlorenen Umsatz in unserer Gastronomie – uns geht es um die Gesundheit der jungen Leute – uns geht es um die Sauberkeit auf der Burg – mir geht es um meine Haftung aus Verkehrssicherheitsgründen als ein eingetragener Eigentümer der Burg«, schreibt Ulrich Freiherr von Schauenburg auf der Homepage der Schauenburg. Er meine damit nicht die Pärchen, die liebevoll mit einer Flasche Sekt ihrer Freundschaft oder ihrer Liebe gedenken, sondern diejenigen, »die Alkohol oder Drogen konsumieren und dann beim Urinieren oder beim Verlassen der Burg im berauschten Zustand auf dem unbeleuchteten Gelände zu Schaden kommen und dann am nächsten Morgen aufgefunden werden und den Notarzt brauchen«.

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