Achern will weiße Flecken bei Internetversorgung ausmerzen
Eine gute dreiviertel Stunde sprachen die Mitglieder des Acherner Bau- und Umweltausschusses am Montag über den Breitbandausbau in Achern. Stephanie Greth vom Fachgebiet Tiefbau, Umwelt und Technik ist in der Stadtverwaltung zuständig für diesen Bereich und stand den Stadträten mit OB Klaus Muttach Rede und Antwort.
Vectoring hat Vor- und Nachteile
Wie die ARZ bereits berichtete, will die Telekom bis Ende des Jahres rund 6000 Haushalten in der Kernstadt und in Oberachern das Angebot eines Highspeed-Internets schaffen. Dazu werden die alten Kupferkabel zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und den Verteilungspunkten durch die nahezu unbegrenzt leistungsfähigen Glasfaserkabel ersetzt. Verteilerkästen, 25 sind es genau, wie Markus Singrün (SPD) auf Nachfrage erfuhr, werden dabei zu sogenannten MFGs (Multifunktionsgehäusen) umgebaut. Von dort werden für die Übertragung zum Endkunden die alten Kupferkabel benutzt, die durch das sogenannte Vectoring-Verfahren schnell gemacht werden.
Der Nachteil: Je weiter weg der Kunde vom MFG wohnt, desto schwächer ist das Signal. Ist die Distanz gering, seien beim Herunterladen Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit pro Sekunde möglich, beim Hochladen von bis zu 40 MBit. Ein späteres Verlegen von Glasfaserkabeln bis zum Kunden sei möglich, so Greth. Vier Wochen vor Ende dieses angekündigten Ausbaus im Herbst soll es eine Info-Veranstaltung geben.
Telekom legt Pläne vor
Wichtig war den Räten das Ausmerzen der weißen Flecken in der Internetversorgung. Dazu forderte zum Beispiel Freie-Wähler-Rat Gebhard Glaser einen Gebietsplan, der solche unterversorgten Bereiche aufzeigt. Dazu sei man auch in Gesprächen mit der Telekom, sagte Stephanie Greth. Das Bonner Unternehmen will der Stadt Achern auch Pläne für die nächsten Ausbaustufen vorlegen.
OB Muttach sagte, grundsätzlich seien die Ortsteile besser versorgt als die Kernstadt, dennoch gebe es weiterhin schlechter versorgte Bereiche. »Die Einschätzung, dass die Telekom weiterhin Rosinenpickerei betreibt und wirtschaftliche weniger interessante Gebiete vernachlässigt, habe ich nach wie vor«, sagte Muttach.
Vor allem Manfred Nock (ABL) befürwortete vehement, den eingeschlagenen Weg mit der Breitband GmbH des Ortenaukreises (wir berichteten) weiterzugehen, um die gesamte Stadt letztendlich mit schnellem Internet versorgen zu können.
Kontakt
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