Acherner Jugendfeuerwehrler meistern Leistungswettbewerb
Hydrant suchen, Standrohr setzen, B-Schlauch kuppeln! Die Anforderungen in Sachen Feuerwehrtechnik an die Kandidaten für die »Jugendflamme« entsprachen der Realität und es war einiges an Grundwissen gefordert, als über 50 Nachwuchskräfte aus allen Abteilungen der Acherner Feuerwehr den Leistungswettbewerb der Jugendfeuerwehr der Stufen eins und zwei absolvierten.
Grundwissen vermittelt
»Die Technik macht uns Spaß, wir möchten bei der Feuerwehr bleiben«, meinten die zwölfjährigen Naomi Krumm und Miriam Braun, die damit beschäftigt waren, die richtige Handhabung eines Verteilers zu erklären und die Bedeutung einer Gummidichtung näher zu beschreiben. Derweil hatten Chanluca Köhl und Lukas Vaith die Aufgabe, mit Seilen den »Zimmermannsschlag« und den »Mastwurf« zu knoten, die bei Einsätzen zum Standardkönnen von Feuerwehrleuten gehören muss.
Kommandant Michael Wegel war als fachkundiger Beobachter auf dem Übungsgelände der Acherner Feuerwache dabei und zeigte sich beeindruckt vom Können der 60 Jugendlichen, die sich dem Leistungswettbewerb stellten. »Die Jugendflamme wird im Jugendfeuerwehr-Dienstausweis eingetragen und damit bekommen sie auch die Leistung dokumentiert«, so der Kommandant. Dies könnten die Jugendlichen dann in ihr Portfolio übernehmen und es wäre wünschenswert, wenn bei nachfolgenden schulischen oder beruflichen Anforderungen ein solcher Nachweis von ehrenamtlichem Engagement in der Jugendarbeit auch gewürdigt und anerkannt würde.
Eine Voraussetzung für weitere Ausbildungen etwa bei der Feuerwehr sei die Jugendflamme nicht, wohl aber gehöre sie mit zur Ausbildung der jungen Floriansjünger und Heranführung zu höheren Aufgaben. Der Kommandant bedankte sich beim Jugendwart der Großen Kreisstadt, Christian Oswald, sowie bei allen Jugendbetreuern für die Organisation und Veranstaltung des Leistungswettbewerbs und der spaßigen Feuerwehrolympiade. Zu Gast war Bürgermeister Dietmar Stiefel, der den Jugendlichen zur Leistungsspange gratulierte und sie ermunterte, der Feuerwehr im Dienst für die Menschen treu zu bleiben.
Sehr gut aufgestellt
Mit 120 Jugendlichen in allen Abteilungen sowie 43 Jugendbetreuern ist die Feuerwehr der Großen Kreisstadt bestens aufgestellt und liegt im Vergleich mit den Städten im Ortenaukreis an der Spitze. Doch dies kommt nicht von ungefähr, denn dahinter steckt vor allem eine gute und engagierte Arbeit über Jahre hinweg. »Man muss etwas tun«, meinte Christian Oswald, wobei die Werbung für den Nachwuchs auf unterschiedlichen Wegen erfolgen kann. So gingen Feuerwehrleute in Wagshurst von Haus zu Haus, um Jugendliche für die Feuerwehr zu gewinnen. Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen, Teilnahmen an Kinderferienprogrammen, Mithilfe bei Festen oder sonstige Aktionen seien Möglichkeiten, Mädchen und Jungen ab zehn Jahren für den Eintritt in die Feuerwehr zu gewinnen.
Buhlen um Nachwuchs
Dabei stehe die Feuerwehr in Konkurrenz mit vielen anderen Vereinen; geringere Geburtenzahlen würden diesen Konkurrenzkampf noch verschärfen. Sehr gut laufe das Modell der Kinderfeuerwehr in Sasbachried, bei der es aktuell auch wieder eine Warteliste und jedes Jahr Übernahmen von zwei bis drei Kindern in die Jugendfeuerwehr gebe. Von der Jugendfeuerwehr aus sei dann der nächste Schritt der Übergang zur aktiven Einsatzmannschaft, der einen weiteren Motivationsschub benötige, aber in der Großen Kreisstadt Achern gut gelinge.