Acherner Spieletage: Vom Kamelrennen bis zum Quiz
Die seit 26 Jahren stattfindenden Acherner Spieletage lockten am Wochenende wieder Groß und Klein in die Hornisgrindehalle. Dabei zeigte sich, dass klassische Brettspiele der Konkurrenz von Computer und Handy gewachsen sind.
»Die haben mich jetzt gerade ins Kloster geschickt.« Die Freude der drei Frauen an einem Tisch der Acherner Spieletage war dennoch ungebrochen, als sie tief versunken und mit viel Spaß »Dynastie – Heirate & Herrsche« spielten und sich im Europa zur Zeit der Renaissance wiederfanden. Hier herrschten die Königreiche Britannia, France, Hispania und das Heilige Römische Kaiserreich, deren Macht sich über mehrere Städte verteilte. Die drei Frauen beim Spieletag als Repräsentantinnen von Fürstenhäusern hatten die Aufgabe, Familienmitglieder durch geschickte Strategie so zu verheiraten und in den Städten zu platzieren, dass die Macht gemehrt und der Herrschaftsbereich vergrößert wird.
Flottes Kamelrennen
Gleich drei Generationen der Familien Peter Wölfle und Carsten Hämmerling saßen an einem Tisch, um sich an dem Spiel »Camel Up« zu erfreuen, bei dem es um ein flottes Kamelrennen um eine Pyramide in Ägypten geht. Durch geschicktes Wetten und etwas Glück sollte der Reichtum vermehrt werden. Nebenan war bei Sarah Krübel und Moritz Tremmel »dicke Luft in der Gruft«; sie hatten ihren Spaß an einem originellen Memo-Spiel rund um Vampire, Knoblauch und Grüfte aller Art. »Legt den Spielplan in die Mitte«, hieß es bei einer fünfköpfigen Familie, die sich erstmals mit dem Spiel »Glück auf« befasste und mit Maxi, dem Jüngsten am Tisch, vorab den Sieger ausgelobt hatte.
Mitte November steht Achern seit 26 Jahren im Zeichen der Spieletage, so auch an diesem Wochenende mit einer Veranstaltung des Spiele-Clubs Achern in Kooperation mit der Stadt und der Sparkasse. »Wir haben etwa 1500 Spiele in der Halle, darunter sind etwa 100 bis 150 neue Spiele«, so Michael Krübel vom Vorstandsteam: »Nach wie vor sind die Brettspieler aller Genres sehr beliebt und dies trotz der Computer- und Handyspiele.«
»Spiele des Jahres«
Diese Beliebtheit zeige sich entlang der bereitgestellten Spiele, die von Familien- und Kartenspielen bis zu Quiz-, Party- und Fantasy-Spielen reichten. Im bunten Reigen der Angebote durften die »Spiele des Jahres« nicht fehlen; aktuell seien dies »Stone Age Junior« (Kinderspiel) sowie »Codenames« und das Kennerspiel des Jahres »Isle of Sky«. Als »leidenschaftlicher Spieler« stand Jörg Köninger für alle Fragen rund um die Spiele bereit. »Es gibt viele schöne Spiele für Kinder ab drei bis vier Jahren, doch Eltern sollten Kinder nicht überfordern«, so Köninger. Die Begeisterung für Brett- und Gesellschaftsspiele sei nach wie vor vorhanden. Wenn dann noch ein besonderer Gag oder eine Belohnung eingebaut sei, freuten sich die jungen Spieler umso mehr.