Übernahme geglückt: Alter Glanz für »neuen Doll«
Bei der diesjährigen Weihnachtsfeier des Oppenauer Fahrzeugbauers Doll standen nicht die Zahlen, sondern die Mitarbeiter im Vordergrund. In den Ansprachen der neuen Geschäftsleitung kam auch Zufriedenheit über die positive Entwicklung seit der Übernahme durch CMP im September zum Ausdruck.
Brunhilde Rauscher-Doll, ehemalige geschäftsführende Gesellschafterin und heute im Marketing bei Doll tätig, eröffnete mit einer sehr emotionalen Ansprache den Donnerstagabend in der Günter-Bimmerle-Halle. Das zurückliegende Jahr, in dem das Familienunternehmen in die Insolvenz ging und schließlich an die Beteiligungsgesellschaft »CMP Capital Management-Partners GmbH« verkauft wurde, bezeichnete sie als »das schlimmste Jahr in der Geschichte von Doll«, wofür sie Mitverantwortung trage. Das Insolvenzverfahren sei nicht wertschätzend und kühl abgelaufen und so bat Brunhilde Rauscher-Doll alle ehemaligen und aktiven Mitarbeiter um Entschuldigung. Ferner dankte sie allen für ihren Einsatz in den schwierigen Monaten der Unsicherheit und auch in den Jahren zuvor. Zugleich zeigte sie sich aber zuversichtlich, dass auch »dem neuen Doll« bald wieder der alte Glanz verliehen werden könne.
Vom besonderen »Doll-Geist« sprach auch der von CMP bestellte Geschäftsführer Mark Toschek. Durch Höhen und Tiefen sei man seit dem Kauf am 2. September gegangen, wozu auch die Erkenntnis gehörte, dass »ein Fehler in der Besetzung der Führungsebene« gemacht worden sei. Doch ungeachtet aller Anfangsschwierigkeiten seien die Umsätze inzwischen auf Planniveau und das Ergebnis sogar besser als erwartet. »Wir kommen bereits in diesem Jahr in die Nähe einer schwarzen Null, womit wir nicht gerechnet hatten«, sagte Mark Toschek. Inzwischen werde man von Aufträgen überrollt, so dass weiterhin Vollgas gegeben werden müsse.
Ludger Vonnahme, Geschäftsführer der CMP in Berlin, stellte Thomas Herkommer vor, der zum 1. Februar 2015 als zweiter Geschäftsführer neben Mark Toschek bei Doll eintreten wird. Der 55-jährige Ingenieur erläuterte auch gleich seine Marschroute bei Doll: Mitarbeiter und Technik seien hervorragend, jedoch in den Arbeitsabläufen gebe es noch viel zu verbessern. »Wir müssen in der Zukunft gemeinsam Lösungen finden und ich freue mich darauf, Sie darin zu begleiten«, bat er den Blick nach vorne zu richten.