Arbeiten unter dem Gebäude
Noch bis Sommer 2015 sollen die Erschließungsarbeiten rund um das Ortenau Klinikum andauern. Derzeit werden unterirdisch Abwasserrohre in grabenloser Technik verlegt.
Achern. Rund um das Ortenau Klinikum finden seit diesem Frühjahr Erschließungsmaßnahmen statt, die in erster Linie mit der Erschließung des Baugebiets Bölgen zusammenhängen.
Genutzt werden die Arbeiten, um das Kanalsystem vom bisherigen Mischsystem auf das umweltfreundliche Trennsystem umzustellen. Schmutz- und Regenwasser kommen in zwei verschiedene Rohre, so dass das Regenwasser im Endeffekt in die Acher geleitet werden kann.
Für die Arbeiten musste in der Nähe des Personalwohnheims eine acht Meter tiefe Baugrube mit Spundwänden angelegt werden. Diese Arbeiten verzögerten sich allerdings wegen unerwarteter Komplikationen um rund drei Monate, wie Michael Kaiser (RS Ingenieure) erklärt. Die Rammarbeiten zum Einsetzen der Spundwände erzeugten starke Erschütterungen.
Weitere Baugrube
Nun aber sind die Arbeiten an den ersten je 50 Meter langen Rohren bald abgeschlossen und es sollen zwei 80 Meter lange Rohre in Richtung Ärztehaus verlegt werden. Dies teils bis zu 15 Meter unter der Erde. Am Ende der Leitungen wird dann eine weitere Baugrube angelegt.
Oliver Dreher von der Firma Dreher + Dreher aus Wittlingen bei Lörrach erklärte vor Ort, wie die gesteuerte Presslufttechnik funktioniert. Bei einer Pilotbohrung wird ein Gestänge in die Erde getrieben. Anschließend erfolgt eine Ausweitungsbohrung mit Imlochhammer in einem Stahlrohr. Dabei wird das Gestänge weiter durch die Erde geschoben. Als letzter Schritt wird dann das Produktrohr eingebracht. Diese besondere Technik erlaubt es, den Boden nicht aufzureißen und ermöglicht zudem, unter Gebäuden zu arbeiten wie etwa unter dem Personalgebäude.
Die Arbeiten der Firma Dreher umfassen ein Volumen von rund 160 000 Euro und sollen in einigen Wochen abgeschlossen sein. Die gesamten Erschließungsmaßnahmen dürften bei rund drei Millionen Euro liegen.