Achern / Oberkirch

Atemübungen für den Frieden

Katharina Reich
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17. April 2012
Katharina Reich - »Eines Tages wird es Frieden für uns geben« war der Titel des Liedes, das die Teilnehmer des Friedenscamps auf arabisch und hebräisch sangen.

Katharina Reich - »Eines Tages wird es Frieden für uns geben« war der Titel des Liedes, das die Teilnehmer des Friedenscamps auf arabisch und hebräisch sangen.

20 Juden und Muslime aus Israel und Palästina trafen sich unter dem Motto »Break your walls« zum ersten interreligiösen Friedenscamp im »Art of Living«-Zentrum in Bad Antogast. Bei einem Abend der Begegnung im Josefshaus gab es die Gelegenheit zum Gespräch.

Oppenau. Hebräisch, Arabisch, Englisch und Deutsch – so viele verschiedene Sprachen sind selten im Oppenauer Josefshaus zu hören. Am vergangenen Donnerstag gab es für die Oppenauer Bürger die Gelegenheit, mit 20 jungen Menschen aus Israel und Palästina ins Gespräch zu kommen, die sich unter dem Motto »Break your walls« eine Woche lang im interreligiösen Friedenscamp in Bad Antogast aufhielten.

»In Israel wollen alle Frieden, aber niemand weiß genau, wie er zu erlangen ist«, erklärte Dafna Paz, Initiatorin des Projekts, in ihrer Ansprache. Die Israelin leitet seit zehn Jahren Yoga-Seminare und Kurse zur Traumabewältigung am Gazastreifen. Juden und Muslime in Israel in einem Kurs zu unterrichten, sei nicht umzusetzen, meint Paz. Die Menschen in Israel stünden ständig unter Stress, der Konflikt sei allgegenwärtig. »Das ist keine geeignete Atmosphäre, um sich einander anzunähern«, macht Dafna Paz bewusst.

Ihr sei schließlich die Idee gekommen, ein gemeinsames Projekt außerhalb von Israel ins Leben zu rufen. Die friedvolle Atmosphäre und die unberührte Natur im Schwarzwald machten Bad Antogast zum idealen Austragungsort für das Friedenscamp, so Paz.

Gute Atmosphäre

Ziel des Projektes, das heute nach einer knappen Woche ausklingt, ist es, durch bestimmte Atemübungen der »Art of Living« zum inneren Frieden zu finden. Nur wer seinen inneren Frieden gefunden habe, könne sich auch im Frieden anderen annähern. »Die Annäherung zwischen Juden und Muslimen läuft hier nicht auf einem intellektuellen Level ab, sondern auf emotionale Art und Weise. Es geht darum, den Fokus nicht auf das zu lenken, was uns trennt, sondern auf die Dinge, die uns verbinden«, erklärt Christoph Glaser von der »Art of Living«. Die Unterschiede der Menschen soll dabei nicht verleugnet, sondern als etwas Wertvolles erkannt werden.

Von der Verschiedenheit der Teilnehmer lebte auch der Abend der Begegnung im Josefshaus. Hier traf arabisch-hebräischer Gesang der Teilnehmer auf die Blasmusik einer Abordnung der Stadt- und Kirchspielkapelle Oppenau. Der Rosenhut der Trachtentanzgruppe fand sich beim Empfang auf einem palästinensischen Kopftuch wieder.

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In die Heimat tragen

Bürgermeister Thomas Grieser wünschte den Teilnehmern, dass sie den Frieden, den sie in ihrer Woche im Zentrum der »Art of Living«-Foundation gefunden haben, mit nach Israel nehmen können, um ihn dort weiterzugeben.

Hintergrund

»Art of Living«-Foundation

Die »Art of Living«-Foundation wurde 1981 vom Inder Sri Sri Ravi Shankar gegründet. Sie ist eine der größten Nicht-Regierungs-Organisationen der Welt. Die Organisation setzt sich für Hilfsprojekte in Entwicklungsländern, Trauma- und Stressbewältigung in Krisengebieten und Resozialisierungsprogramme für Gefängnisinsassen ein. Darüber hinaus bietet die Organisation eine Vielzahl an Stressmanagmentprogrammen an.

Die europäische Zentrale der Organisation hat seit 1995 ihren Hauptsitz im ehemaligen Kurbad Bad Antogast in Oppenau.

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