Auch Sasbacher Jugend beweist Interesse an Zukunft der EU
Am 8. Mai, einen Tag vor dem Europatag, lud der Landtag Baden-Württemberg 400 Schüler aus dem ganzen Bundesland zu der Europa-Jugendveranstaltung unter dem Thema »Welche EU willst du?« ein. Der vierstündige Gemeinschaftskundekurs der Jahrgangsstufe 2 der Heimschule Lender war mit Lehrer Emil Spath unter vielen Bewerbern ausgesucht worden, daran teilzunehmen.
Die Präsidentin des Landtages, Muhterem Aras, erzählte den angereisten Jugendlichen, was Europa für sie bedeute. Sie schätze besonders die Freizügigkeit und Reisefreiheit. In ihrer Kindheit habe ihr Vater wegen ihres türkischen Passes einen Urlaubstag nehmen müssen, um im französischen Konsulat ein Tagesvisum für einen Schulausflug nach Straßburg zu beantragen. Mit der Gründung der Europäischen Union sind alle innereuropäischen Grenzen offen.
EU gewährt Frieden
Guido Wolf, Minister für Justiz und Europa, betonte in seiner Rede, wie wichtig es sei, Kräften, die sich auf nationale Gedanken besinnen, entgegenzuwirken. Er erinnerte dabei auch an den Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und an den Frieden, der durch die EU gewahrt werde. Für ihn zeige sich ebenfalls, dass gerade die Jugend noch an Europa glaubt, das sehe man schon daran, dass sich 400 Jugendliche frühmorgens auf den Weg nach Stuttgart begeben, um über die Zukunft der EU zu diskutieren. Er appellierte an alle: »Gehen Sie als überzeugte Europäer nach Hause, wir sind Europa, wir gemeinsam.«
Die interaktive Podiumsdiskussion moderierte Willi Stächele, Vorsitzender des Ausschusses für Europa und Internationales, mit Fraktionsmitgliedern der Grünen, CDU, der AfD, sowie der SPD und FDP. Kontrovers diskutiert wurden besonders außenpolitische Fragen. Evelyne Gebhardt (SPD), Mitglied des Europaparlaments, bezog zu einigen Fragen deutlich Stellung. Für sie sei das Ziel die Vereinigten Staaten von Europa. Die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei gehörten abgebrochen und Mitgliedsstaaten wie Ungarn oder Polen, die sich gegen EU-Bestimmungen stellen, abgemahnt, so Gebhardt.
An den Ständen der Fraktionen traten Jugendliche mit Politikern in direkten Dialog. Im Foyer gab es Aussicht auf Gewinne beim Europa-Quiz. Eindrucksvoll waren die vielen Fragen der Jugendlichen, die einmal mehr bewiesen, dass sie an Politik und Europa interessiert und durchaus gewillt sind, diese Zukunft mitzugestalten. Es waren sich wohl alle Jugendlichen einig, dass ihre Zukunft mit einem geeinten Europa Wirklichkeit werden soll, egal wie diese EU dann letztendlich aussieht.