Auf dem Hexenbesen durch die »Kappler« Straßen
Mehr als 1000 Hexen und mehrere Tausend Zuschauer waren beim traditionellen Umzug in Kappelrodeck am Donnerstag in den Straßen unterwegs. Klar, dass auch der Nachwuchs mit von der Partie war.
Hexenwetter wie bestellt hatten die rund 1000 Kappler Hexen zu ihrem traditionellen Umzug am Schmutzigen Donnerstag. Es war trocken, aber der Wind stürmte und pfiff, sodass es sich auf den Hexenbesen gut herbeifliegen ließ. Aus allen Himmelsrichtungen strömten sie zum Sammelplatz beim Bahnhof. Dort wurden noch einmal die Besen geprüft und die Trillerpfeifen getestet.
Pünktlich um 17 Uhr setzte sich ein gewaltiger Hexenhaufen in Richtung Marktplatz in Bewegung – angeführt von Schudibott Ingo Müller von der »Kappler Musi« und dem Elferrat. Es wimmelte von Kappler Hexen in ihrer typischen Hexentracht mit Tüllhaube, Hexenpeter, Schürze und Hexenrock. Einigen war der kräftige Wind so durch die Haare gefahren, dass diese nach allen Seiten abstanden; jeder war auf seine Art geschminkt und zurechtgemacht.
An »Hexesume« mangelte es nicht, und auch im Rathaus hatte der Hexenbazillus zugeschlagen. Unter Führung von Oberhexenmeister Stefan Hattenbach zogen die Rathaushexen mit einem riesigen Besen los und schenkten den Umzugsbesuchern am Straßenrand feinen »Bibbeleslikör« ein.
Konfetti für die Haare
Immer wieder machte der Umzug Halt und es wurde getanzt und gesungen – dazwischen ertönte der Schlachtruf »Ludder Kappler Hexe«. Zum Gebaren der Hexen gehörte auch, den Zuschauern mit dem Hexenbesen die Schuhe zu fegen oder ihnen Herzchen und anderes auf Stirn und Wange zu malen.
Besondere Freude bereitete ihnen wie gewohnt, dem weiblichen Publikum das Haar zu verwuscheln und ordentlich mit Konfetti zu waschen. Zum kräftigen musikalischen Gebläse trugen die »Päperer« und Trommler der Waldulmer Rotwinschlotzer bei.
Den Schlusspunkt unter die illustre Szene setzte die Hexengruppe mit dem Spielmannszug. Unter dem Kommando von Oberhexenmeister Bernhard Lederer erfreute die Gruppe das Publikum mit ihren Tänzen und akrobatischen Einlagen. Schritt für Schritt zog so der Haufen hinauf zum Marktplatz, wo sich das Ganze zu einem brodelnden Hexenkessel verdichtete.
Eine Stunde währte das Spektakel, aber am Marktplatz ging es danach noch munter weiter. Bis die Schudis kamen und das fasnachtliche Treiben sich in die Wirtschaften
verlagerte.