Auf den Radsattel statt hinters Lenkrad
Am Dienstagmorgen herrschte großes Gedränge vor der Jahnhalle in Achern. Mehr als 150 Teilnehmer der Tour von »Dynamobile« machten sich wieder für die Abfahrt bereit. Sie waren unterwegs nach Biberach, wollten ihr Ziel trotz schlechten Wetters noch am Abend erreichen. »Wir fahren eigentlich bei jedem Wetter, es sei denn, ein großes Gewitter zieht auf«, erklärte Stefan Hertel, der schon seit Jahren bei der Tour mitfährt, im Gespräch mit der ARZ. Er kommt aus Deutschland, wohnt aber in Belgien und unterstützt den seit 1995 bestehenden Verein schon lange.
Jedes Jahr eine Tour
»Dynamobile« will zeigen, dass man ein Fahrrad nicht nur in der Freizeit, sondern auch als vollwertiges Verkehrsmittel nutzen kann. Deshalb veranstaltet die Organisation jedes Jahr eine große Tour und setzt sich für eine bessere Infrastruktur im Radbereich ein.
Die Teilnehmer versuchen, in jeder Stadt mit kommunalen Vertretern ins Gespräch zu kommen. Sie informieren sich über die örtlichen Radwege und Sicherheitsmaßnahmen für Radfahrer, fordern mehr Einsatz für das umweltfreundliche Verkehrsmittel. »In Achern konnte leider am Montagabend wegen einer Sitzung kein Austausch mit Vertretern der Gemeinde stattfinden«, so Stefan Hertel. Allerdings hätten die Teilnehmer unterwegs, etwa in Appenweier, schon mit einigen Vertretern des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) gesprochen.
600 Kilometer unterwegs
Die Dynamobile-Tour findet immer im Juli statt und dauert zehn Tage. Jedes Jahr wird eine andere Strecke in Angriff genommen. Früher fuhr man nur in Belgien, seit einer Weile werden aber auch die Grenzen zu Nachbarländern überschritten. Dieses Mal startete man in Arlon. Das 600 Kilometer entfernte Ziel ist Freiburg. Dort bleiben die Teilnehmer für drei Tage und werden anschließend von Bussen nach Hause gebracht.
Neben den umweltpolitischen Zielen geht es der Truppe um Organisatorin Denise Maerevoet vor allem um den Spaß beim Erkunden der umliegenden Regionen.