Auf den Spuren der Samurai
Iaidô, der traditionelle japanische Schwertkampf, wurde am Mittwoch von Meister Motomu Tanaka-Sensei im Rahmen eines Seminars in Perfektion demonstriert. 20 Teilnehmer waren in der Grimmelshausenstadt präsent.
Karate, Judo oder Jiu Jitsu sind asiatische Kampfkünste, die einem breiten Publikum bekannt sind. Die Kampfkunst Iaidô hingegen führt in Deutschland noch ein Nischendasein.
Am Mittwochabend war der jahrhundertealte japanische Schwertkampf in der Renchener Festhalle zu erleben, wo der japanische Meister Motomu Tanaka-Sensei sein Können in einem Seminar weiter gab.
Der finale Schnitt, das Blut abstreifen, den Gegner töten: was in der Renchener Halle an Anweisungen zu hören war, klang martialisch. Kein Wunder, schließlich ist der »Weg des Schwertziehens«, wie Iaidô übersetzt heißt, aus der Kampfkunst der Samurai entstanden. Die kriegerischen Begriffe der einzelnen Bewegungen standen dabei im eigentümlichen Kontrast zur Ruhe und Konzentration der Kämpfer, die unter Anleitung der Meister an der genauen Ausführung von Schwerthaltung und Bewegung feilten.
In welchem Abstand haben die Füße zu stehen? Wie ist das Schwert über dem Kopf zu halten und wie liegt es richtig in der Hand?
Beim Iaidô geht es um Genauigkeit, um konzentrierte Bewegungen und gegenüber eines imaginären Gegners und um mentale Stärke.
20 Seminarteilnehmer aus dem süddeutschen Raum, Kassel und der Schweiz waren nach Renchen gekommen, wo zum siebten Mal ein Iaidô-Seminar mit den Meistern Motomu Tanaka-Sensei und Patrick Fehr-Sensei stattfand.
Große Leidenschaft
Die Kampfkunst in die Ortenau gebracht hat der Renchener John Görmann, der seit 2002 seine eigene Iaidô-Gruppe in Offenburg leitet. Durch Iaidô hat er eine große Leidenschaft für das Land Japan entwickelt und konnte die Anweisungen des japanischen Meisters für die Teilnehmer auch ins Deutsche übersetzen.
Begrüßt wurden die Teilnehmer des Seminars von Bürgermeister-Stellvertreter Heinz Schäfer. Der Iaidô-Lehrgang sei nach so vielen Jahren in Renchen bereits zur Tradition geworden und ein schöner Ausdruck der deutsch-japanischen Freundschaft, sagte Schäfer.