Achern / Oberkirch

Ausbrüche der Kreativität und Lebenslust

Brigitte Gutmann
Lesezeit 2 Minuten
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06. März 2013
Brigitte Gutmann - Der Sasbacher Künstler Bernhard Zwingert vor zwei seiner Werke, die an Explosionen erinnern.

Brigitte Gutmann - Der Sasbacher Künstler Bernhard Zwingert vor zwei seiner Werke, die an Explosionen erinnern.

Achern (bgu). Der Sasbacher Künstler Bernhard Zwingert stellt in der Oberacherner Galerie Gerd Weismann eine beeindruckende Zusammenstellung seiner Kunstwerke unter dem Titel »Extrusionen« aus. Bei einer Extrusion steigt Lava in einem Vulkan auf, oft mit der Folge eines Ausbruchs. Gerhard Oser erläuterte zahlreichen Gästen im Rahmen der Vernissage, dass Zwingert seine Kunst als Ausbrüche des Gefühls, als künstlerisches Ventil zur beanspruchenden Arbeitswelt, versteht. Der gelernte Elektriker ließ sich zum Industrieelektroniker umschulen.

Arbeitsintensive Bilder

Da Gerd Weismann verhindert war, stellte Oser sympathisch und unkonventionell den engagierten Autodidakten vor. Ihr damaliger Kunsterzieher, der Künstler Klaus-Jürgen Prohl aus Sasbach, hatte Zwingert zeitlebens als Mentor unterstützt. Ab 1974 befasste sich Zwingert mit Malerei und Skulptur. Ausstellungen im Raum Bühl und Achern folgten.

Die selbst hergestellten Leinwände grundiert der Künstler mehrmals mit weißer Acrylfarbe und bestreut sie je nach Thematik mit Sand, Steinchen, Glassplittern, Holzspänen oder Metallresten. Darauf nun malt er mit Acryl. Faszinierend und arbeitsintensiv sind seine Fließbilder, eine farblich variierende Folge der Thematik »Panta rhei« (alles fließt). Dabei wird die Farbe mit einem Stöckchen auf die Oberkante der senkrechten Leinwand aufgetragen und in die Tiefe fließen gelassen. Jeder Farbstrang muss gesondert trocknen. Mit den Jahren wurde diese Technik vom Künstler immer mehr verfeinert. So entstanden Bilder, die an Gewebe erinnern.

Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die fantasievollen Collagen und Skulpturen des Künstlers. Er hat religiöse und zeitkritische Probleme gestaltet und nimmt manchmal bildhafte Redewendungen als Motive, wie zum Beispiel »Arbeitsplätze werden in der nächsten Zeit massiv einbrechen«: In »Arbeitsplatz« bricht ein Stuhl, an dessen Bein gesägt wurde, in einem gleichfarbigen Tisch ein.

Außerdem schreibt Bernhard Zwingert sozialkritische Gedichte. Und so beendete er die Vernissage seiner gelungenen Ausstellung sehr persönlich mit dem leicht ironischen Gedicht »Im Atelier«.

Stichwort: Ausstellung

Die Ausstellung »Extrusionen« ist bis 30. März in der Galerie Gerd Weismann, Oberacherner Straße 21, zu sehen. Das Art-Café und die Galerie haben geöffnet mittwochs von 9 bis 12 Uhr, freitags von 14 bis 17 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter • 0 78 41/78 59.

Achern (bgu). Der Sasbacher Künstler Bernhard Zwingert stellt in der Oberacherner Galerie Gerd Weismann eine beeindruckende Zusammenstellung seiner Kunstwerke unter dem Titel »Extrusionen« aus. Bei einer Extrusion steigt Lava in einem Vulkan auf, oft mit der Folge eines Ausbruchs. Gerhard Oser erläuterte zahlreichen Gästen im Rahmen der Vernissage, dass Zwingert seine Kunst als Ausbrüche des Gefühls, als künstlerisches Ventil zur beanspruchenden Arbeitswelt, versteht. Der gelernte Elektriker ließ sich zum Industrieelektroniker umschulen.

Arbeitsintensive Bilder

Da Gerd Weismann verhindert war, stellte Oser sympathisch und unkonventionell den engagierten Autodidakten vor. Ihr damaliger Kunsterzieher, der Künstler Klaus-Jürgen Prohl aus Sasbach, hatte Zwingert zeitlebens als Mentor unterstützt. Ab 1974 befasste sich Zwingert mit Malerei und Skulptur. Ausstellungen im Raum Bühl und Achern folgten.

Die selbst hergestellten Leinwände grundiert der Künstler mehrmals mit weißer Acrylfarbe und bestreut sie je nach Thematik mit Sand, Steinchen, Glassplittern, Holzspänen oder Metallresten. Darauf nun malt er mit Acryl. Faszinierend und arbeitsintensiv sind seine Fließbilder, eine farblich variierende Folge der Thematik »Panta rhei« (alles fließt). Dabei wird die Farbe mit einem Stöckchen auf die Oberkante der senkrechten Leinwand aufgetragen und in die Tiefe fließen gelassen. Jeder Farbstrang muss gesondert trocknen. Mit den Jahren wurde diese Technik vom Künstler immer mehr verfeinert. So entstanden Bilder, die an Gewebe erinnern.

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Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die fantasievollen Collagen und Skulpturen des Künstlers. Er hat religiöse und zeitkritische Probleme gestaltet und nimmt manchmal bildhafte Redewendungen als Motive, wie zum Beispiel »Arbeitsplätze werden in der nächsten Zeit massiv einbrechen«: In »Arbeitsplatz« bricht ein Stuhl, an dessen Bein gesägt wurde, in einem gleichfarbigen Tisch ein.

Außerdem schreibt Bernhard Zwingert sozialkritische Gedichte. Und so beendete er die Vernissage seiner gelungenen Ausstellung sehr persönlich mit dem leicht ironischen Gedicht »Im Atelier«.

Stichwort: Ausstellung

Die Ausstellung »Extrusionen« ist bis 30. März in der Galerie Gerd Weismann, Oberacherner Straße 21, zu sehen. Das Art-Café und die Galerie haben geöffnet mittwochs von 9 bis 12 Uhr, freitags von 14 bis 17 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter • 0 78 41/78 59.

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