Achern

Ausstellungs-Streit heute im TV

Daniela Busam
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
18. Dezember 2014

Ein dreiköpfiges Team des SWR (rechts) traf sich gestern in der Illenau mit Johannes Mühlan, Jürgen Franck, Alexandra Fluck und OB Klaus Muttach (von links), um über die von der Stadt abgelehnte Wanderausstellung »Geraubte Kinder« einen Beitrag zu drehen. ©Daniela Busam

Der Streit um die Wanderausstellung »Geraubte Kinder« hat gestern ein dreiköpfiges Aufnahmeteam des Südwestfunks auf den Plan gerufen. Der in der Illenau entstandene Kurzbeitrag für die »Landesschau« ist heute zwischen 19.30 und 20 Uhr im SWR zu sehen.

Soviel sei vorab gesagt: Aus Acherner Sicht wird die Ausstrahlung des SWR-Beitrags wohl wenig Neues ergeben. Zwei Minuten Sendezeit stehen der verantwortlichen Redakteurin Elke Reinhard zur Verfügung, die für eine »ausgewogene Berichterstattung« sorgen will.
Ob sich die Ausgewogenheit darauf beschränkt, den Freiburger Ausstellungsmacher Christoph Schwarz ebenso knapp wie Oberbürgermeister Klaus Muttach zu Wort kommen zu lassen, wird sich heute Abend zeigen. Im Vorfeld hatte das Acherner Stadtoberhaupt erwartet, dass der Stadt Gelegenheit gegeben wird, die Sachlage ausführlicher darzustellen.
Provokant gefragt
Jürgen Franck vom Forum Illenau, Johannes Mühlan, Vorsitzender des Historischen Vereins, und Alexandra Fluck von der WDL als Vertreterin des gemeinnützigen »Arkaden Cafés Illenau« freuten sich, ihren Standpunkt innerhalb der Auseinandersetzung klar zu machen. Die auf der Internetseite des Vereins »Geraubte Kinder« geäußerten Vorwürfe richten sich schließlich nicht allein gegen das Stadtoberhaupt. So wird zum Beispiel die Ausrichtung des Illenau-Bistros als Integrationsbetrieb für Menschen mit Behinderung verschwiegen, um es als bloßes »Feinschmeckerlokal« zu bezeichnen und provokant zu fragen: »Passt Schlemmen und Sekt schlürfen mit einem Gedenk- und Erinnerungs-Museum für die Euthanasie-Opfer zusammen?«
Nach einem ähnlich diffamierenden Muster verfährt Schwarz auch beim Ausstellungsraum. Unter ein Bild des leeren Festsaals setzt Schwarz die Unterschrift: »So steht die Ausstellungsfläche des Museums in der Illenau seit Monaten leer.« Mit zwei Screenshots des »Acherner Adventszaubers« und einer Occhi-Ausstellung versucht er zu belegen, dass andere Aussteller durchaus zum Zuge kämen.
Dieser Vergleich hinkt allerdings gewaltig. Allein den vielfältig genutzten Festsaal als Ausstellungsfläche des Museums zu bezeichnen, entspricht nicht den Tatsachen.
Eine Minute Zeit
Wie OB Klaus Muttach in seinem im Festsaal der Illenau gegebenen SWR-Interview erklärte, steht der Saal für eine mehrwöchige Ausstellung grundsätzlich nicht zur Verfügung. Rund eine Minute hatte Muttach Zeit, die Gründe darzulegen, welche Veranstaltungen (zum Beispiel die Sitzung des Gemeinderats) im Festsaal stattfinden.
Die Ausstellung im Erdgeschoss des angrenzenden, nicht renovierten Flügels anzubieten, sei vom Gemeinderat einmütig abgelehnt worden. Die Gründe, die zu einer Ablehnung führten, wurden im Interview kaum hinterfragt. Da noch Material für den Moderationstext gedreht werden sollte, schlug der OB vor, sich vor Ort ein Bild von der künftigen Bürgerbegegnungsstätte zu machen. Dort zeigte sich Redakteurin Elke Reinhard durchaus beeindruckt und ließ sich von Jürgen Franck die Konzeption der Dauerausstellung erklären. Sogar das Scheinwerferlicht wurde am Ende noch einmal angeschaltet, um den anvisierten Eröffnungstermin im März 2015 öffentlich zu machen.
Johannes Mühlan äußerte sich nach dem Dreh enttäuscht, dass vom SWR allein die Raumfrage thematisiert wurde. »Die Äußerungen von Schwarz enthalten eine Reihe sachlicher Fehler und entbehren zum Teil jeder Grundlage, dazu hätte ich gerne Stellung genommen«, erklärte Mühlan gegenüber der ARZ.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

Die Franz Rapp Schule Oppenau trauert um ihren langjährigen Kollegen Axel Pfundstein. 
vor 1 Stunde
Franz-Rapp-Schule
In den Osterferien ist ein Lehrer der Franz-Rapp-Schule in Oppenau völlig überraschend verstorben. Er war seit 2002 an der Schule tätig.
Beim Wasserverkauf für 2022 gibt es ein Defizit.
vor 4 Stunden
Investitionen in die Wasserversorgung
Bad Peterstal-Griesbach steht vor einer Erhöhung der Wassergebühren. Im Gemeinderat ging es am Montag zunächst um das erhöhte Defizit im Jahresabschluss 2022, das ausgeglichen werden muss.
Im Vortrag „Sax, Wind & Funk“ entfalteten die Saxophone ihre volle Power. 
vor 6 Stunden
Seebach
Der Musikverein Seebach zeigt seine Vielfalt beim Jahreskonzert in der Mummelseehalle. Auch der Musikernachwuchs überzeugt.
Ausgezeichnetes Ehrenamt in Helmlingen (von links): Ortsvorsteherin Stefanie Zervas, Ortschaftsrat Thomas Walther, Friedrich Gärtner, Rosemarie und Walter Fien sowie Bürgermeister Oliver Rastetter.
vor 6 Stunden
Stadtteil bilanziert 2023
Eine mögliche Feuerwehrkooperation mit Lichtenau und das Hochwasserschutzprojekt Untere Rench sind zentrale Themen in der Einwohnerversammlung. In der Fragestunde kommt ein weiteres großes hinzu.
Dieser alternative Standort in Rheinbischofsheim vor dem ehemaligen Polizeigebäude an der L75 soll für eine mögliche Mobilitätsstation geprüft werden.
vor 6 Stunden
Vororttermin soll Fragen klären
Der Rheinbischofsheimer Rat befürwortet die Pläne für die Mobilitätsstation, nicht aber den vorgeschlagenen Platz. Jetzt soll ein Vororttermin zur weiteren Klärung beitragen.
Die Beleuchtung auf dem Gelände des Hans-Furler-Gymnasiums wird erneuert.
vor 6 Stunden
Anschluss ans Oberkircher Straßenbeleuchtungsnetz
Die Straßen- und Wegebeleuchtung auf dem Campus des Hans-Furler-Gymnasiums wird an die öffentliche Straßenbeleuchtung angeschlossen. Den Auftrag vergab die Stadt freihändig.
Die Arbeiten am westlichen Bereich des Kirchplatzes stehen vor dem Abschluss. Unser Foto entstand Ende März.
vor 6 Stunden
Bauarbeiten gehen weiter
Am westlichen Oberkircher Kirchplatz ist ein Ende der Bauarbeiten in Sicht. Am Montag verlagern sich die Bauarbeiten Richtung Weierweg. Zu Fuß bleibt der Bereich ums Café Mayers erreichbar.
Aufpassen beim Einkauf: Die Polizei beriet am Mittwochvormittag im Scheck-in, wie Kunden es vermeiden können, Opfer von Taschendieben zu werden. Polizeioberkommissar Matthias Basler (vorne) und Polizeihauptkommissar Martin Decker suchten dazu das Gespräch mit den Bürgern. Doch das war nicht die einzige Aktion des Polizeireviers.
vor 13 Stunden
Sicherheitstag
Bei ihrem Sicherheitstag hat das Polizeirevier Achern Präsenz gezeigt. Sie überwachte Schulwege, maß die Geschwindigkeit und warnte davor, es Dieben im Supermarkt zu einfach zu machen.
Dass ein Arzt einen türkischstämmigen Patienten beleidigt haben soll, konnte das Amtsgericht Achern nicht zweifelsfrei feststellen.
vor 14 Stunden
Am Amtsgericht Achern
Ein Arzt schmeißt im Raum einen Patienten aus der Praxis, weil der gar nicht krank, dafür aber uneinsichtig ist. Der Arzt soll ihn dabei als Kanake beschimpft haben. Vor dem Amtsgericht stellt sich das aber anders dar.
Bald geht hier für den Straßenverkehr während der Bauarbeiten nichts mehr. Ibachs langjähriger Ortsvorsteher Martin Springmann steht an einer der Stützmauern an der L94, die über mehrere Monate erneuert werden müssen.
vor 16 Stunden
Pläne sorgten für Ärger im Harmersbachtal
Wegen Sanierungen muss die L94 zwischen Löcherberg und Oberharmersbach teils voll gesperrt werden. Das ist aber schwer umzusetzen und die beste Lösung dafür längst nicht gefunden.
Unbürokratische Hilfe in Betreuungsfragen − hier symbolisch ein Rollator in einem Pflegeheim −bietet künftig der Pflegestützpunkt Ortenaukreis in seiner neuen Beratungsstelle im Appenweierer Rathaus.
vor 19 Stunden
"Gut und wichtig"
Eine unbürokratische und neutrale Beratung rund um die Pflege will der Pflegestützpunkt Ortenaukreis ab sofort auch wohnortnah in Appenweier anbieten. Der Gemeinderat begrüßt die Initiative.
Sie sind Rappenlochhexen mit Leib und Seele – die Geehrten und ihr Vorsitzender (von links): Christian Kirn, Benedikt Hennegriff, Stefanie Weber, Thomas Vollmer, Annette Harter, Christoph Panter, Jessica Thomas und Andreas Riedlinger.
vor 21 Stunden
Oberkirch - Nußbach
Das abgelaufene Vereinsjahr hielt eine tolle Neuigkeit für die Rappenlochhexen in Nußbach bereit: Die Zunft wurde zum Kulturgut der schwäbisch-alemannischen Fasent ernannt. Auf der Jahreshauptversammlung gab es zudem zahlreiche Ehrungen.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".