Bauernkabarett mit viel Witz und Ironie
Viele zusätzliche Stühle und noch mehr Lacher: mit dem Duo »Buure zum Alange« brachten BLHV Fautenbach-Önsbach, der Obst- und Gartenbauverein Fautenbach und die Landfrauen einen riesigen Erfolg in die Sport- und Festhalle.
Erlebbare Heimatliebe
Rainer Ganter, Vorsitzender des BLHV, verdeutlichte, dass die Erstauflage vor vier Jahren und die sich weiter verschärfende Situation der Landwirtschaft extrem nach einer Neuauflage des Bauernkabaretts verlangt hätten. Mit dem Duo aus dem Südschwarzwald, das für Genuss, Lachen und viel Hintergründigkeit, angreifende Ironie aber auch selbstkritischen Abstand zum Berufsstand stehe und bei allem Witz die Liebe zu Heimat und Landwirtschaft erlebbar mache, sei man bestens verbunden.
Dass die hauptberuflichen Landwirte und Gästebetreuer aus Breitnau eine wundervolle Rollenverteilung haben, wusste man bereits von der ersten Begegnung vor Jahren. Gibt Nikolaus König den gnizzen und immer auf Vorteil bedachten »Buur«, kommt Wolfgang Winterhalder als unbedarft hinterfragender Feriengast mit rheinischem Zungenschlag oder als Briefzusteller mit deutlich russischem Hintergrund. Dialoge und Lieder spiegeln in witziger Weise Probleme um Strukturveränderungen, Generationenfolge oder die überbordende Bürokratie. Ob die Mäuse im Acker zertifiziert seien, war denn eine der makabren Fragen. Höchst lustvoll gespielte Themen um den »Schwarzwälder Sushi«, den ausgestorbenen Berufsstand des »Zinders«, nötige Warnhinweise am »Katzetrögle«, Kiwis als »hoorige Eier«, die trotz aller Kocherei nicht hart werden wollen, oder die Geschichte um die »Weidezaun-App« folgten. Der »Gillemaa«, wundervoll musikalisch vorgestellt und herzhaft überzeichnete Realität, fand ebenso viel Begeisterung wie die »Kräuterwanderung« ins Brennesselfeld oder die »Seelenwanderung«, mit der der Schwarzwälder »Buur« ins 19. Jahrhundert nach Amerika begleitet wurde.
Nicht zufällig landeten Nikolaus König und Wolfgang Winterhalder am Ende bei der Generationenfolge, unter anderem mit den Fragen, ob die Mutter die rechte Frau für den Sohn findet, der Vater noch einmal über die Knechtsrolle hinauskommt und nicht zuletzt die Kinder sich für die Landwirtschaft begeistern können. Und der nächste Auftritt der »Buure zum Alange« dürfte schon angesprochen sein.