»Betriebe für IT sexy machen«
Während seines Kreisbesuchs hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Begleitung von Landrat Frank Scherer am Donnerstag bei Leitwerk Station gemacht. Bei seinem Besuch setzte er sich vehement für den Mittelstand ein.
Martin Foshag hieß Ministerpräsident Winfried Kretschmann herzlich bei Leitwerk willkommen. Einem Unternehmen, das er 1992 zusammen mit drei Kommilitonen nach einem Informatikstudium in Karlsruhe als Studenten GmbH gegründet hatte. Betriebswirtschaftliche Software wurde geschrieben, die Gesellschafter stiegen nach und nach aus. 1996 stieg die Familie Neu als Partner und heutige Mehrheitsaktionäre bei Leitwerk ein. Nach einer Station in Sasbach siedelte das Unternehmen 2000 nach Appenweier, erinnerte Foshag.
Tochter in Frankreich
Parallel erweiterte sich das Geschäftsmodell und aus der Softwarefirma wurde ein IT-Dienstleister, ein IT-Systemhaus. Die Zentrale befindet sich in Appenweier, Niederlassungen gibt es in Achern, Karlsruhe und Freiburg. Seit 2001 ist Leitwerk ein internationales Unternehmen mit Tochterfirma Leitwerk France. Mit knapp 350 Mitarbeitern betreut einer der größten Dienstleister rund 2500 Kunden.
Leitwerk betreut die IT-Infrastruktur, die zentralen Rechenzentren, die Netzwerke und Arbeitsplätze von Kunden als allen Branchen – vom kleinen Freiberufler bis zum Weltmarktführer. Leitwerk agierte in der Ortenau, in Baden, in einer stark mittelständisch geprägten Region. Dazu wurde ein ausgeklügeltes Dienstleistungsprogramm mit vielen Modulen eingerichtet.
Foshag stellte die sieben 100- Prozent-Beteiligungen vor. Die Leitwerk-Gruppe verkörpert heute 360 Grad IT. Der Alltag hat sich weiterentwickelt, neue Technologien sind in die Welt der IT hinzugestoßen, die Wertigkeit und Betrachtung der IT hat sich in den Unternehmen stark verändert. Leitwerk ist kein Produktionsunternehmen, sondern ein Dienstleister. Am Ende hatte Foshag noch ein Lob an den Gymnasiallehrer Kretschmann aus dem Freundeskreis weitergegeben. Gerade darüber freute sich der Ministerpräsident. Er ging bei seinen Dankesworten auf die Bedeutung mittelständischer Unternehmen im Land ein. Bei der IT habe man die erste Runde verloren, die zweite könne man dank der mittelständischen Unternehmen durchaus gewinnen, man müsse aber die Betriebe für die IT sexy machen, dann habe man große Chancen.
Zu Beginn eines – aus Zeitgründen stark verkürzten – Betriebsrundgangs trug sich der Ministerpräsident in das »Goldene Buch« der Gemeinde Appenweier ein.
Während der Tour durch das Unternehmen legte dann Vorstandsvorsitzender Frank Neu ein Bekenntnis zu Appenweier ab. Man wolle hier erweitern und neben dem geplanten Neubau auf dem Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum jetzigen Standort gegebenenfalls weiteres Gelände hinzukaufen.
Mit der Gemeindeverwaltung sei man in Verhandlungen und sehe sich auf einem guten Weg.