Oberkirch

Bio-Supermarkt wird in Oberkirch eröffnet

Rüdiger Knie
Lesezeit 3 Minuten
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21. März 2017
So sah das Ladengeschäft in der Renchener Straße aus, als zum letzten Mal die komplette Verkaufsfläche belegt war.

So sah das Ladengeschäft in der Renchener Straße aus, als zum letzten Mal die komplette Verkaufsfläche belegt war. ©Archivfoto: Patric König

In Oberkirch eröffnet im Sommer ein Bio-Supermarkt in der Renchener Straße. Inhaber Harald Menken führt bereits einen Bio-Supermarkt in Bühl. Schwere Zeiten  sieht die Familie Neuse auf sich zukommen, die seit 20 Jahren in Oberkirch einen Bioladen betreibt.

 Bevor Harald Menken in der Renchener Straße 9a seinen Bio-Supermarkt eröffnen kann, wird das etwa 500 Quadratmeter große Ladengeschäft noch umgebaut. Neben einer behindertengerechten Kundentoilette werde für die Lebensmittel die notwendige Klima- und Kältetechnik eingebaut, berichtet der neue Pächter. Der Haupteingang werde auf die Parkplatzseite verlegt. Das mittlere der drei Fenster an der Seite durch eine Tür ersetzt. Bei der Auftragsvergabe kämen auch Betriebe aus Oberkirch zum Zug. Den Umbau finanziert der neue Marktbetreiber gemeinsam mit dem Hauseigentümer.

Menken, der vor drei Jahren in Bühl seinen ersten Bio-Supermarkt eröffnet hat, kennt sich in der Branche aus. Er sei bereits zuvor im Bereich der Bio-Lebensmittelvermarktung tätig gewesen. Oberkirch kenne er relativ gut: »Das Potenzial für solch einen Markt ist da«, ist Menken überzeugt.

Acht bis zehn Mitarbeiter

Acht bis zehn Mitarbeiter will der Geschäftsführer einstellen, suchen will diese vor Ort. Da er überzeugt sei, dass das Geschäftsmodell funktioniere, habe er einen längerfristigen Mietvertrag unterschrieben.

Edeka, Rewe, Ölmühle, Reformhaus und Bioladen sowie Bio-Produkte beim Discounter – das vorhandene Bio-Angebot in der Stadt schreckt Menken nicht. Der Konsum von Bio-Produkten nehme zu. In seinem Geschäft werde er einen großen Bereich mit frischen Bio-Lebensmitteln einrichten. Den gebe es in dieser Form nicht in Oberkirch. Im neuen Supermarkt will Menken selbst mitarbeiten: »Ich stehe gerne im Laden.« Den Einkauf seiner Produkte koordiniere er anders als das Marketing (siehe Stichwort) in eigener Regie.

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Der Trend gehe auch im Bio-Bereich ganz klar zu Geschäften mit größeren Flächen, in denen Kunden ihren kompletten Einkauf erledigen könnten.

In dem ehemaligen Plus-Markt  war zuletzt Christophs Tierparadies bis März 2016 zu Hause. Die kleine Hasler-Beck-Filiale im vorderen Bereich hat ebenfalls geschlossen.

Zufriedene Gesichter gibt es bei der Stadt Oberkirch, die nach Auskunft Menkens nicht an der Neuansiedlung beteiligt gewesen sei. Gleichwohl habe man inzwischen erste Gespräche geführt. »Wir freuen uns über die Neueröffnung, zeigt sie doch die Attraktivität Oberkirchs für den Einzelhandel«, teilt die Stadtverwaltung auf ARZ-Anfrage mit.

»Wir waren geschockt«

Das sehen Katrin und Christian Neuse, seit 20 Jahren Inhaber eines Bio-Ladens in der unteren Hauptstraße anders. »Wir waren geschockt, als wir vor zwei Wochen zum ersten Mal davon gehört haben«, erzählt Katrin Neuse. Menken und ihr eigener Laden würden vom gleichen Großhändler beliefert. Da hätte sich Neuse mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Auch seitens der Stadtverwaltung hätte sie sich mehr Unterstützung erwartet für die bereits in der Stadt ansässigen Betriebe, die Bio-Produkte im Sortiment haben. Neuse: »Ich verstehe nicht, dass die Stadt die Geschäftsansiedlung nicht abgelehnt hat.«

Den Laden in Bühl habe sie sich bereits angesehen: »Mit den Preisen können wir nicht mithalten.« Die Flinte wollen die Bioladen-Inhaber aber nicht ins Korn werfen, trotzdem stehe die Zukunft ihres Betriebs in den Sternen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, denken Katrin und Christian Neuse über zusätzliche Serviceangebote und eine Veränderung des Sortiments nach. Harald Menken habe sich ihnen bereits vorgestellt: »Er hat uns erzählt, dass er uns keine Kunden wegnehmen möchte.«
 

Hintergrund

Marketing-Organisation »Echt Bio«

460 selbstständige Bioläden, Fachgeschäfte für Naturkost und Bio-Supermärkte in Deutschland nutzen die Marketing-Organisation »Echt Bio«. Dabei handelt es sich nach Unternehmensangaben um keine Marke oder Kette. In den »Echt-Bio«-Läden gelte die EU-Biorichtlinie als Mindeststandard. Bevorzugt würden Produkte der Anbauverbände Bioland, Demeter und Naturland angeboten. Teilweise stammte die Bio-Angebote aus Fairtrade-Projekten.rüd
Quelle: Echt Bio

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