Als historische Herausforderung nannte Bürgermeister Manuel Tabor in der Ratssitzung Ende August die Dimensionen, welche die Flüchtlingsunterbringung für unser Staatssystem darstellt. Die Situation im Landkreis habe sich weiter zugespitzt. Die im Frühjahr erstellten Prognosen sind auch im Ortenaukreis nicht zu halten, die Flüchtlingszahlen explodieren nahezu. Um im Ort keine Zeltstädte entstehen zu lassen, hat der Gemeinderat bei zwei Enthaltungen beschlossen, dem Landratsamt ein  Grundstück an der Sander Straße zu verpachten, damit hier Wohncontainer für maximal 100 Personen aufgestellt werden können. Der Pachtvertrag läuft über zwei Jahre.

Alexandra Roth, Leiterin des Migrationsamtes bei der Kreisbehörde erwartete Ende August, als sie den Gemeinderat informierte, rund 4.500 Flüchtlinge, etwa 2000 Menschen mehr, als zunächst vermutet wurden. Insgesamt fehlen rund 2500 Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen. Die derzeit erstellten Container dienen als Erstaufnahmezentrum und werden vom Landratsamt finanziert und betreut. Sozialarbeiter und Hausmeister werden vom Landratsamt gestellt.
Nach Appenweier – so der Plan – werden Familien und Ehepaare kommen, vermutlich keine alleinstehenden Personen, informierte die Leiterin des Migrationsamtes.

Von Gemeinde betreut
In unmittelbarer Nachbarschaft wird die Gemeinde weitere Unterbringungsmöglichkeiten zur so genannten »Anschlussunterbringung« von Flüchtlingen erstellen. Diese werden von der Gemeinde bereut.  Seit Montagmorgen bis einschließlich Donnerstag, 8. Oktober, werden 25  Wohncontainer mit den dazu gehörigen Funktionscontainern (Kochmöglichkeit, sanitäre Anlagen und Flure) aufgebaut. In jedem Container, teilt das Landratsamt mit, können vier Personen untergebracht werden, das heißt, insgesamt 100 Menschen.
Sobald die Container aufgebaut sind, wird mit dem Innenausbau (Heizung, Sanitär und Einrichtung) begonnen. Geplant ist, dass die Unterbringung ab 15. Oktober bezugsfertig ist. Die ersten Flüchtlinge werden dann auch zeitnah nach der Fertigstellung der vorläufigen Unterbringung in Appenweier  erwartet.