Teil-Bodenbelastung auf Glashüttenareal festgestellt
Eine zentrale Aufgabe von Gemeinderat und Stadtverwaltung für die nächsten Jahre ist die Weiterentwicklung des Glashüttenareals. Die Altlastenuntersuchung macht Fortschritte, ist aber noch nicht abgeschlossen.
Das etwa 11,5 Hektar große Areal der inzwischen stillgelegten Glashütte bietet enormes Entwicklungspotenzial. Bei einer ersten Bürgerinformation wurden am 6. Mai in der Illenau mögliche Szenarien dargestellt. Doch bevor man an die Planungen gehen kann, muss das Areal erst einmal von der Stadt (oder einem anderen Investor) erworben werden. Dem Verkauf voraus geht die technisch-orientierende Erkundung. Denn auf dem Areal werden als Folge der jahrzehntelangen Glasherstellung große Altlasten vermutet.
Zuständig für die Untersuchungen ist das Landratsamt. Der Stadt liegen bislang keine Zwischenergebnisse der Untersuchungen vor.
Derzeit werde im Auftrag des Grundstückseigentümers (O-I Glasspack/Anmerkung der Redaktion) in Abstimmung mit der Bodenschutzbehörde des Ortenaukreises eine orientierende Untersuchung auf dem Areal durchgeführt, bestätigt die Pressestelle des Landratsamtes auf Anfrage der ARZ.
Nutzungsbedingte Schadstoffe
Dabei gehe es um Untersuchungen des Bodens, der Bodenluft und des Grundwassers. »Nach ersten uns vorliegenden Ergebnissen sind in Teilbereichen des Geländes Bodenbelastungen vorhanden. Es handelt sich im Wesentlichen um die nutzungsbedingten Schadstoffe Mineralölkohlenwassestoffe (MKW), Policyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Aromatische Kohlenwasserstoffe (AKW, hier speziell BTEX)«, heißt es weiter in der Antwort des Landratsamtes.
Noch könne nicht abschließend beurteilt werden, in wie weit eine Sanierung des Grundwassers erforderlich sei. Die hierzu laufenden ergänzenden Untersuchungen würden bis Mitte 2015 abgeschlossen sein. »Auf deren Basis wird über den weiteren Handlungsbedarf, sprich weitere Untersuchungen und gegebenenfalls Sanierungen, entschieden«, heißt es bei der Pressestelle des Landratsamts.
So lange heißt es also beim Eigentümer, O-I Glasspack, und bei der Stadt Achern abwarten. Wie aus der Antwort des Landratsamtes zu erkennen ist, könnten weitere Untersuchungen folgen, was auch weitere Zeit in Anspruch nehmen würde, bevor feststeht, wie teuer eine Sanierung wird und wie diese vorgenommen werden kann. Abgeklärt werden muss, ob die vorhandenen Altlasten im Boden gelassen werden können, weil sie keine Gefahr für das Grundwasser darstellen, oder ob etwa ein Abtragen von Erdflächen notwendig ist. Die Kosten für die Sanierung, die der Eigentümer tragen müsste, hätten wiederum Einfluss auf die Verkaufsverhandlungen beziehungsweise den Verkaufspreis.
O-I Glasspack hatte schon vor längerer Zeit der Stadt Achern signalisiert, das Grundstück komplett veräußern zu wollen.