Britin Sandra Eades eröffnete Ausstellung in Oberkirch
Die Engländerin Sandra Eades stellt seit Samstag in der Galerie im Alten Rathaus in Oberkirch aus. In ihrem Werk verbinden sich Farbmalerei und Farbfotos.
Sandra Eades wurde in Chelmsford (England) geboren, ihr künstlerischer Weg ist aber international geprägt: Sie studierte Malerei in Colchester, London und Düsseldorf, zahlreiche Preise und Stipendien führten sie nach Frankreich, Israel und in die Schweiz. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Freiburg und ist eine der renommiertesten Künstlerinnen Baden-Württembergs.
»Wesentlich für den Charakter meiner Arbeiten sind Atmosphäre, Energie, Licht und vor allem ganz persönliche Aspekte wie Erinnerungen, Gedankenverbindungen, die Zeit auch als eine in die Zukunft weisende Kategorie«, sagt sie. Eades hat für ihre Arbeitstechnik den Begriff »Photo Painting« geprägt, ein Begriff, der Fotografie und Malerei gleichwertig nebeneinander stellt. Sie selbst sieht sich jedoch »nicht als Fotokünstlerin oder Künstlerin der neuen Medien«.
Bild als Komposition
1991 hat sie aus verzinktem Stahlblech ausgeschnittene Formen über Wiesenflächen, Berghänge und Böschungen gelegt, Werden und Vergehen über die Jahreszeiten fotografisch festgehalten und aus diesen Fotos Kompositionsteile für ihre Bilder mit dem programmatischen Titel »Outbreak« gemacht – es war der Einstieg in ihre spezielle Arbeitstechnik.
Ihre Fotos zeigen Teilaspekte von Räumen und den ihnen zugehörigen Dingen, die ihre Begegnung mit Orten prägen. Ihre Malerei greift die Farbatmosphäre der Fotos auf und fügt abstrakte Farbräume hinzu: »In meinen Arbeiten treffen Farbmalerei und Farbfotos in einer Gestaltform zusammen, gruppieren sich und nehmen Stellung zueinander. Ich nenne meine Bilder ›Configurations/Photo/Paintings‹.«
Bei Eades’ Fotos handelt es sich nicht um Dokumente, Momentaufnahmen bzw. Schnappschüsse, sondern um »Aufnahmen eines Moments«. Eades deutet ihre Themen nur subtil an und überlässt viel der Fantasie des Betrachters. Ihre Bilder seien nicht Bilder der äußeren, sondern Bilder der inneren Wirklichkeit. »Man muss bereit sein, einen poetischen Kosmos zu bereisen«, sagte Kurator Rainer Nepita. Sandra Eades und Rainer Nepita kennen sich schon seit den 80er Jahren.
»Die Werke von beiden Künstlern zeichnet das Subtile aus«, sagte Matthias Braun in der Eröffnungsrede. Beide vereinige im Speziellen Arbeiten, die von einem Aufenthalt in einer Stadt geprägt seien: »Bei Sandra Eades ist dies der Aufenthalt in der Cité Internationale des Arts in Paris und bei Rainer Nepita die Zeit als Gaststipendiat der Bartels Fondation in Basel.« Die Vernissage wurde umrahmt vom Oboentrio Charlotte Roß, Jule Faller und Teresa Huber, Schülerinnen der Musik- und Kunstschule Achern-Oberkirch.
Die Ausstellung in der Galerie im Alten Rathaus ist dienstags und donnerstags von 15 bis 19 Uhr, sonntags von 10 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Finissage ist am Sonntag,14. Mai, 15 Uhr.