Der erste Acherner Jugendgemeinderat ist gewählt
Mit Spannung wurde am Mittwoch das Ergebnis der Wahl zum ersten Jugendgemeinderat der Stadt Achern erwartet. Die 34 Kandidaten fieberten bei der Auszählung dem Ergebnis entgegen. Die Wahlbeteiligung lag am Ende bei 27,1 Prozent. An vier Schulen wurden jedoch mehr als 80 Prozent Wahlbeteiligung registriert.
. Im Jugendtreff der Stadt Achern lag die längste aller Wählerlisten – nämlich die der Acherner Jugendlichen, die nicht auf eine Acherner Schule gehen. Doch von diesen 1170 Wahlberechtigten nahmen nur 27 (2,3 Prozent) ihr Stimmrecht wahr. Die vollsten Wahlurnen hatte die Robert-Schumann-Realschule. Von 192 Stimmberechtigten wählten hier 165 (85,9 Prozent). »Wir haben unsere fünf Kandidaten auf der Schul-Homepage vorgestellt«, berichtete Lehrerin Heiderose Keck. Schulsozialarbeiter Gerd Rudolf habe die Vorbereitungen getroffen und die Schüler informiert. Bei der Wahl gestern Vormittag seien die Schüler klassenweise im Halbstundentakt an die Urne gegangen.
Helfer eingewiesen
»Auf den Tischen darf nichts mehr stehen oder liegen außer den Wahlurnen«, erklärte Fachbereichsleiter Hans-Peter Vollet am Nachmittag im Festsaal der Illenau. Was mit den roten Wahlumschlägen passiert und dass auch nicht vergebene Stimmen gezählt werden müssen, erklärte er den jugendlichen Wahlhelfern und ihren erwachsenen Begleitern an den Wahltischen.
Aus der Urne des Gymnasiums Achern fielen nur 143 Umschläge (Wahlbeteiligung 55,9 Prozent). »Man muss da auch betrachten, wie viele Schüler aus Achern wir tatsächlich haben«, kommentierte Lehrer Fritz Beck. Nur 256 Schüler des Gymnasiums Achern im Alter von 13 bis 19 Jahren wohnen in der Hornisgrindestadt. Wer aus Lauf oder dem Achertal an die Urne kam, musste abgewiesen werden. Bei manchen Gymnasiasten scheiterte die Ausübung des Wahlrechts daran, dass sie sich nicht ausweisen konnten, berichtete Wahlhelferin Laura Amann aus der Kursstufe 1: »Und viele haben nicht gewusst, dass sie 16 Stimmen haben.«
100 Prozent (zehn Stimmberechtigte) Wahlbeteiligung schafften die Achertalschüler. An den Beruflichen Schulen waren 109 Schüler zur Wahl aufgerufen, 25 folgten dem Ruf (22,9 Prozent). Die Gemeinschaftsschule (GMS) Achern mobilisierte 94 von 109 Wahlberechtigten (86,2 Prozent). An der GWRS Fautenbach-Önsbach wählten 26 von 29 Jugendlichen (96,3 Prozent) und an der GWRS Oberachern wählten 29 von 38 (81,6 Prozent).
Was bringt er denn nun, der Jugendgemeinderat? Diese Frage stellten sich während der Wahl nicht nur viele Schüler. »Ich habe dafür geworben, denn es ist auf jeden Fall gut«, so Gymnasiallehrer Fritz Beck: »Aber die Jugendlichen müssen das Gefühl bekommen, dass sie etwas bewirken können. Sonst wäre das schlecht.«
Von den sechs Kandidaten der Berufliche Schulen wurden gewählt: Rohat Yildiz, Semih Tolga Üstün, Daniel Pfeifer, Samir Rebouh. Ihren Platz von vornherein sicher hatten die zwei Kandidaten der GMS Samir Skupin und Ansa Muhammad. Von den vier Kandidaten der GWRS Fautenbach/Önsbach sind im Jugendgemeinderat Alina Wolf und Matthias Doll. Die meisten Kandidaten stellte die GWRS Oberachern, von den acht bekamen die meisten Stimmen Julia Rest und Jannis Czepl.
Helfer eingewiesen
Von den vier Gymnasiasten wurden Ines Nüssel und Ronja Betsch gewählt, von der Realschule Antonio Cartellino und Eray Tuncer. Die Jugendlichen, die bereits in Ausbildung sind oder Schulen außerhalb Acherns besuchen, hatten fünf Kandidaten. Sie werden im Rat vertreten durch Tim Maurer und Perparim Muslija.