Der Illenbach in Achern ist nun ummodelliert
Im Oktober 2014 wurde der Bebauungsplan »Kleinsteinfeld-Mitte« zwischen Hornisgrindestraße, Martinstraße, Robert-Schuman-Straße, Illenauer Straße und Martinstraße rechtskräftig. Aufgrund einer deutlich flächenintensiveren Bebauung und weitgehenden Verlustes alten Baumbestandes in diesem jahrzehntelang von französischen Soldaten bewohnten Gebiet waren planungsrechtlich auch Ausgleichsmaßnahmen vorzunehmen, so die Stadtverwaltung. Diese waren im Baugebiet aufgrund der baulichen Ausnutzung nicht umsetzbar.
Als Ersatzmaßnahme bot sich die Fortsetzung von ökologischen Entwicklungsmaßnahmen am Illenbach an. Diese hatte Ende des letzten Jahrtausends mit der Umsetzung einer Ausgleichsmaßnahme als Ersatzmaßnahme für die »B 3 Neu« mit der Entwicklung eines Auwaldes entlang des Illenbaches begonnen. Als Lückenschluss in der biotopreichen Illenbachaue wurde laut Stadtverwaltung nun zwischen einem Waldstück am Hundeplatz und der Illenbachaue ein bislang im Wiesengürtel gradliniger und tief eingeschnittener Zufluss zum Illenbach aufgewertet: Der Bach wurde in leicht und dem Gelände angepasster mäandrierender Form mit abwechslungsreicher Böschung unterschiedlicher Neigungen ummodelliert und an geeigneten Bereichen aufgeweitet.
Zur Stabilisierung der Bachführung wurden einige Kirschbaumstubben und Korbweiden – von der Trasse des neuen Radweges Mösbach-Waldulm stammend – mit »Robiniennägeln« fixiert sowie ein paar Strauchweiden mittels sogenannten Steckhölzern gesetzt. Zwischen diesen darf sich das Kleinstgewässer nun sein Profil selbst schaffen, Substrat abtragen, auftragen und umlagern.
Böschungen und Gelände wurden mit artenreichem Wiesendrusch eingesät und mit Wiesenheu zur Erosionsminderung überdeckt. Bach und gewässerbegleitendes Gelände dürfen sich nun natürlich entwickeln – mit einer möglichst artenvielfältigen Vegetation entlang des Baches und auf dem Wiesengelände. Die Bachumgestaltung ist, so teilt die Stadtverwaltung mit, eine reizvolle Ergänzung für das schon attraktive Naherholungsgebiet direkt im Anschluss an die Illenau und lädt ein zur Betrachtung und Beobachtung natürlicher Prozesse direkt vor der Acherner und Oberacherner Haustüre.
Grobrechen eingebaut
Die Maßnahme wurde nach Konzept des städtischen Umweltbeauftragten vom Büro für Landschaftsökologie Alfred Winski geplant, ausgeschrieben und gemeinsam mit dem Fachgebiet Tiefbau, Umwelt und Technik baubegleitet. Die Arbeiten wurden von der Firma Fallert aus Seebach zusammen mit den Rückbauarbeiten der Zaunanlage an der Robert-Schuman-Straße sowie dem Einbau von Grobrechen am Illenbach beziehungsweise im Oberstrom zur vorbeschriebenen Ausgleichsmaßnahme vorgenommen. Die Herstellungskosten der Ausgleichsmaßnahmen betrugen 10 000 Euro.