Des Feuerwehrmanns neue Kleider
Das neue Feuerwehroutfit ist im Kommen. Die Feuerwehrabteilungen Acherns setzen die vor Jahresfrist landesweit vorgeschriebene neue Kleiderordnung schrittweise um.
»Von der Feuerwehr und von der Bevölkerung wird das legere Aussehen gelobt«, erläutert Feuerwehrkommandant Michael Wegel. Wie die meisten seiner Kameraden ist der stellvertretende Kreisbrandmeister froh, die alte Uniform in die Ecke (oder in den Kleidersack) legen zu können. »Mit hohem Schurwollanteil waren die alten Kleider ganz schön kratzig«, weiß Wegel. Deren »robuste Qualität« war wohl darin begründet, dass die Uniform für den Einsatz und für repräsentative Zwecke gedacht war. Heute werde dagegen unterschieden.
Zweierlei Dresscodes
Mit Anzug, Schirmmütze, weißem Hemd und einer dunkelblauen Krawatte, auf die auch das neue Feuerwehrsignet mit dem Staufer-Löwen und der Flamme eingewebt ist, werde nur noch repräsentiert, die meisten Aufgaben werden hingegen in der arbeitstauglichen Dienstkleidung verrichtet.
Neben dem modernen Schnitt und der Abkehr von den gewohnten blauen Hemden fällt zusätzlich auf, dass die Feuerwehrmänner nun an der Gestaltung der Schulterklappen in ihren Dienstgraden erkennbar sind.
»Die meisten Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr werden künftig wohl je nach Ausbildung und Zugehörigkeit ein bis drei rote Sterne mit dem Signet tragen. Sobald die erste Führungsebene durch den Gruppenführerlehrgang betreten wird, kommt eine silberne Umrandung hinzu. Ab dem Zugführerlehrgang beziehungsweise der Beförderung zum Brandmeister werden die Sterne dann silbern«, erläutert Michael Wegel. Dessen Klappen sind ebenfalls durch silberne Sterne geziert.
Wenn man alle regulären und besonderen Abzeichen zusammenzählt, kommen weit über 60 zusammen. Schließlich gehören neben den regulären Aktiven auch Mitglieder mit Sonderfunktionen dazu wie Stabführer eines Spielmannszugs, Feuerwehrärzte, Funktionäre des Kreis- und Landesverbandes oder der Feuerwehraufsicht. Unter dem Strich, so Wegel, sei die aktuelle Dienstgradordnung deutlich einheitlicher als zuvor.
Nicht alles auf einmal
Bei den Kosten geht der Kommandant von etwa 150 Euro pro Anzug aus. Bei 600 Feuerwehrkameraden in der Großen Kreisstadt kommt eine ordentliche Summe zusammen, die man dem städtischen Haushalt nicht in einem Jahr zumuten will. Wie in anderen Städten des Kreises nimmt man sich auch in Achern für die Umrüstung die Zeit, die die Verwaltungsvorschrift gegeben hat.
»Wir haben jetzt mit denen angefangen, die häufiger zu repräsentativen Anlässen gehen müssen. Wer neu in die Feuerwehr aufgenommen wird, erhält ebenso eine moderne Uniform wie jene, deren alter Rock eingegangen ist«, meint Wegel mit einem heiteren Hinweis auf ein Problem, das manch gestandener Feuerwehrmann insbesondere im Bauchbereich hat. In drei bis fünf Jahren, so Wegel weiter, hoffe man mit der Umrüstung durch zu sein.