Sasbach

Deutsch-polnische Schülerbegegnung bekämpft Vorurteile

Roland Spether
Lesezeit 2 Minuten
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27. Mai 2017
Am deutsch-polnischen Schüleraustausch der Heimschule Lender nahmen auch junge Flüchtlinge teil. Freiheit, Freundschaft und Frieden sind die großen Wünsche der Jugendlichen aus Polen, Syrien und Deutschland.

Am deutsch-polnischen Schüleraustausch der Heimschule Lender nahmen auch junge Flüchtlinge teil. Freiheit, Freundschaft und Frieden sind die großen Wünsche der Jugendlichen aus Polen, Syrien und Deutschland. ©Roland Spether

»Polen klauen, Deutsche sind Nazis.« Die jeweilige Nummer 1 der deutsch-polnischen Vorurteile war schnell gefunden, als sich Jugendliche aus Ozimek und Sasbach trafen. Thema war der Umgang mit Fake News.

 Bei einer Schülerbegegnung und in Kooperation mit der Kommunalen Jugend- und Integrationsarbeit der Lendergemeinde setzten sich polnische und deutsche Jugendliche mit »Fake News« auseinander. Dabei waren auch junge Flüchtlinge der Sophie-von-Harder- und Heimschule. Sehr offen sprachen sie über Vorurteile und jene Falschmeldungen.

Bei den intensiven Diskussionen und Präsentationen beim Projekttag im Rahmen des 26. deutsch-polnischen Schüleraustauschs war sehr interessant, dass überwiegend uralte Klischees auf den Tisch kamen und auf »Mauersteine« geschrieben wurden. Dazu gehörten auf der einen Seite die Klassiker, dass die Polen klauen, saufen, faul und rückständig sind, auf der anderen Seite wurden Deutsche als arrogant, humorlos, spießig und intolerant bezeichnet.

Bier, Würste und Sauerkraut sind auch deutsch, im Urlaub reservieren sie Liegestühle an Pools mit Handtüchern, tragen Socken in Sandalen und mögen keine Ausländer. Über die Flüchtlinge wurde die gängigen Vorurteile notiert: »Sie nehmen den Deutschen die Jobs weg und bringen den Krieg ins Land«.

Als im Plenum gefragt wurde, weshalb »Polen klauen« und Deutsche »Nazis« seien, wusste eigentlich niemand eine Erklärung. Offensichtlich gibt es keine plausible Erklärung dafür, weshalb sich solche Vorurteile vererben. 

In Spielszenen

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Den Projekttag hatten Katharina Tauchmann (Kommunale Jugendarbeit), Sara Hamdi al Najjar (Integrationsarbeit) und Roland Spether (Heimschule Lender) vorbereitet. Er sollte Vorurteile als Basis von »Fake News« entlarven. Diese Aufarbeitung geschah in Spielszenen von »Ausländer raus« bis »Muslime und Christen heiraten nicht«, bevor diese »Mauer der Vorurteile und Falschmeldungen« in 1000 Teile zerkleinert wurde.

Dies war auch seit 1991 das wichtigste Ziel der Freundschaft zwischen der Zespol Szkol in Ozimek und der Heimschule Lender, die seitdem mit finanzieller Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes und vielfältiger Hilfen der Polenfreunde aus der Liebfrauen-Pfarrei Achern wahrlich Mauern übersprangen.

Daran hatte Klaudia Bukowska-Pajak wesentlichen Anteil, die von Anfang an dabei ist und diesmal von ihrer Kollegin Jolanta Cholewa begleitet wurde. Mit ihren Schülern erlebten sie an der Lender und in den Gastfamilien sehr schöne Tage.
Straßburg und Sinsheim

Bürgermeister Wolfgang Reinholz empfing alle im Ratssaal und sein Amtsvorgänger Ewald Panther begleitete die Gäste nach Straßburg. Hubert Lang, Präsident des Lions-Clubs Achern, engagierte sich mit Gemeinderätin Monika Baumann für den Beuch im Technik-Museum Sinsheim.

In Kürze ist der Gegenbesuch der Lenderschüler in Ozimek, Krakau und Breslau vorgesehen.

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