Dicke Luft zwischen der LuK und der IG Metall
Die Atmosphäre zwischen Arbeitnehmern und Betriebsführung der Bühler Firma LuK, zu der die Werke in Sasbach und Kappelrodeck zählen, scheint belastet So veröffentlichte die IG Metall Offenburg gestern eine Pressemitteilung, in der unter anderem beklagt wird, dass die Firma LuK seit Ende November Gespräche zwischen IG Metall-Vertretern und LuK-Beschäftigten behindere und den Gewerkschaftsvertretern deren gesetzlich verankertes Zutrittsrecht verwehren würde.
Ausgenommen von dem Verbot seien Gespräche mit Betriebsratsmitgliedern im Büro des Betriebsrates. Außerdem würde das Unternehmen Anstoß an Gesprächsrunden in Sitzungsräumen des Betriebsrates nehmen, zu denen Betriebsratsmitglieder in Zusammenarbeit mit IG Metall-Mitgliedern einladen würden. Eine am 6. Dezember gefundene »gute Lösung« würde nicht eingehalten, wie Jürgen Stolz, Betriebsratsvorsitzender von LuK Bühl in einem Gespräch mit der Acher-Rench-Zeitung bestätigte.
»Die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft wird erschwert«, beobachteten zudem die im Sasbacher Werk arbeitenden Betriebsräte Mecit Günes und Albert Maier. Dabei würden die Aktionen für bessere Arbeitsbedingungen vor Ort bei den Beschäftigten große Zustimmung finden, wie etwa das Projekt »Prima Klima«. Dabei gehe es darum, Luft und Klima in den Werkshallen zu verbessern, wo im Februar bei fünf Grad Celsius Außentemperatur im Innern bereits 29 Grad gemessen wurden.
Was das in den Sommermonaten bedeute, könne jeder erahnen.
Gerade im Sasbacher Werk sei die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder überproportional hoch, da es dort Probleme gebe. So würden heute rund 500 Menschen in dem einst auf etwa 200 Mitarbeiter ausgelegten Werk arbeiten, außerdem sorgen immer mehr Maschinen für zunehmend schlechte Luft. »Fragen des Umgangs mit den Mitarbeitern« seien ebenso ein Thema, schreibt die IG Metall weiter in ihrer Pressemitteilung.
Aktion geplant
Auch die Sozialräume seien nicht mitgewachsen, oft überbelegt und so weit von manchen Arbeitsplätzen entfernt, dass »an den Maschinen gegessen wird«, so die Betriebsräte.
Probleme würden intern kaum angesprochen, weshalb die Unterstützung durch die IG Metall willkommen sei. Außerdem mehr freuen sich die Betriebsräte über »immer mehr Sympatisanten«. Für heute plant die IG Metall Offenburg eine Aktion in Bühl.
Bleiben im Dialog
Angesprochen auf die von der Gewerkschaft geäußerten Vorwürfe zur Behinderung deren Arbeit schreibt die Firma LuK: »Die Geschäftsleitung der LuK bedauert, dass es hier offenbar zu Missverständnissen mit der IG Metall gekommen ist. Bezüglich der Vorwürfe waren wir im Dialog und wir bleiben im Dialog mit Betriebsrat sowie Gewerkschaftsvertretern und wir entsprechen den gesetzlichen Regelungen bezüglich der Tätigkeit der Gewerkschaft innerhalb des Werkes«.