Die Alde-Gott-Winzer erfinden sich neu
Der Alde Gott hütet noch sein Geheimnis, doch die anvisierte Neuausrichtung der Weine und Edelbrände und deren Vermarktung ist rund um die Rebberge von Sasbachwalden bereits durchgesickert. »Wir werden im Laufe des Frühjahrs alles auf den Kopf stellen«, sagt Geschäftsführer Günter Lehmann.
Mit dem Designer und Markenentwickler Martin Reiss gibt Alde-Gott-Geschäftsführer Günter Lehmann der ARZ einen ersten Einblick in die »neue Welt des Alde Gott«. Dabei wurde aber gleich zu Beginn betont, dass es bei allem Neuen an dem Markenzeichen und Logo »Alde Gott« zumindest auf den ersten Blick keine Veränderung geben werde. Nur bei genauerem Hinsehen wird ein kleiner Akzent auf dem Logo sichtbar, der etwas mit der großen inhaltlichen Neuausrichtung und regionalen Beheimatung der Spezialitäten aus Sasbachwalden und den Alde Gott-Weinorten Lauf, Neusatz, Obersasbach und Oberachern zu tun hat.
Konsequente Straffung
Bei der Neuausrichtung soll es nicht allein um ein neues Design bei den Etiketten oder einige modernere Akzente beim Marketing gehen, sondern um eine fundamentale Änderung. Das drückte der Geschäftsführer mit Formulierungen aus wie »Es bleibt kein Stein auf dem anderen«, »konsequente Sortimentsstraffung« oder »Neufirmierung« der Alde Gott Winzer und Edelbrände.
Auch das Einladungsschreiben an die Fachwelt zur Weinmesse »Prowein« in Düsseldorf am 13. März und damit zur offiziellen Präsentation des neuen Alde Gott überrascht den Betrachter, ist doch ein Holzstoß mit alten Baumstämmen und Ästen vor einem Wald zu sehen. Im Innenteil öffnet sich das Ganze zu einem Blick über Schwarzwaldhöhen, verbunden mit der Einladung an die Weinfreunde: »Einblick gewinnen, Weitblick beweisen, Ausblick genießen, Überblick erhalten.«
»Es geht nicht um eine revolutionäre sondern um eine evolutionäre Entwicklung des Alde Gott«, so Designer Martin Reiss, der mit einem zwölfköpfigen Strategie-Kreis des Alde Gott intensiv an dem Konzept gearbeitet habe. Mit dabei waren Mitarbeiter aus allen Firmenbereichen (Geschäftsleitung, Vorstand, Marketing, Produktion und Vertrieb). So sei ein inhaltlicher Prozess in Gang gesetzt worden, der auf der Weinmesse und heute in der ARZ präsentiert wird.
Ein Jahr lang analysiert
Ein Jahr wurde überlegt, wo der Alde Gott nach fast 70 Jahren heute steht, wie er sich am Markt positioniert und wie er weiterentwickelt werden kann. »Alles wurde im Strategie-Kreis diskutiert und verabschiedet«, sagt Martin Reiss. Ziel der Neuausrichtung soll »der neue Alde Gott« sein, der klar zu seiner Historie und regionalen Verwurzelung an den Hängen der Hornisgrinde und des Nordschwarzwaldes stehe. Eine wesentliche Zielvorgabe sei gewesen, dass man bei allem Neuen unbedingt der gewachsenen Identität treu bleibt, sich aber auch der Moderne öffnet.
Neue Etiketten
So wurde etwa die Marke Alde Gott und der Marketingauftritt komplett neu konzipiert. Ein Designprogramm wurde entwickelt, das sich auf alle Bereiche von den Etiketten bis zur Farbe, von den Flaschen bis zu den Werbemedien erstreckt. Es soll künftig auch »attraktive neue Produktlinien« geben, die für die Kunden als Einheit erkennbar sein und für ein »klares Geschmacks- und Qualitätsprofil« stehen sollen, so Günter Lehmann. Die Weinfreunde würden im Frühjahr einen komplett neuen Alde Gott erleben, der sich sichtbarer aus dem vielfältigen Markt abheben will.