Doppelkonzert mit viel Esprit in Mösbach
Wenn Blasmusiker aus Vereinen mit Namen »Frohsinn« und »Harmonie« miteinander konzertieren, dann kann nur Großes entstehen. Am Samstag erlebte das Mösbacher Publikum einen fabelhaften Abend.
Wenn man von den Heimatorten der Musiker das »M« von »Möschbach« am Eingang zum schönen Achertal herumdreht und daraus Wöschbach im idyllischen Pfinztal wird, dann ist wie am Samstag in der Drei-Kirschen-Halle die Blasmusik-Gala perfekt.
Neben dem Genuss eines klangschönen Doppelkonzerts mit Melodien aus der Oper »Der Freischütz« oder Rocksound von Deep Purple durften die Gäste in der voll besetzten Halle erfahren, dass es erst- und letztmals 1958 ein Treffen in Mösbach gab. So zitierte der Vorsitzende Martin Maier einen Presseartikel über ein ziemlich schönes und frohes Gartenfest: »Man konnte den Eindruck gewinnen, dass der Hetze des Alltags am besten Einhalt geboten wird, wenn musikliebende Menschen zusammenkommen.« Mit »drei Omnibussen und vielen Personenwagen« waren 150 Musiker und Wöschbacher nach Mösbach gekommen.
20. Mai: Gegenbesuch
Knapp 60 Jahre später kam es zu einer erneuten Begegnung im Zeichen der Blasmusik, an der auch OB Klaus Muttach und Ortsvorsteher Otmar Bittner teilnahmen. Die Wöschbacher hatten viel Lob für den Musikverein, die Halle und die Stadt mitgebracht und man darf gespannt sein, wie sich die neu belebte Freundschaft weiter entwickelt. Der nächste Termin steht: Am 20. Mai heißt es im Pfinztal »Wöschbach meets Möschbach«.
Mit dem herrlichen »Florentiner Marsch« eröffneten die Gäste mit Dirigent Urban Pfaff das Konzert. Besonders bei der Bearbeitung von Carl Maria von Webers »Freischütz« überzeugten die Musiker von den romantischen Melodien bis hin zum bekannten Hörnerklang beim »Jägerchor«. Mit dem modernen »Concerto d’amore« gehörte das zu den Glanzlichtern des Abends. Beide Formationen präsentierten ihre Stärken mit vielen jungen Leuten.
Superhits der 90er, Songs von Simon and Garfunkel und Titel aus Disney-Filmen rundeten das klasse Gastspiel der Wöschbacher ab, in deren Dorf ohne Durchgangsstraße die Mösbacher im Mai sicher viel Spaß haben werden.
Glänzende Entwicklung
Mit der imposanten Filmmusik aus »Gladiator« eröffnete der Musikverein Mösbach unter Leitung von Holger Kelsch sein Konzert (Moderation Veronika Dinger und Jürgen Wilhelm). Es war beeindruckend, welche Qualität die 60 Musiker darboten. Das Orchester hat offensichtlich eine glänzende Entwicklung gerade im Nachwuchsbereich genommen.
Gaudi an Posaune
Dies zeigte sich bei dem sehr anspruchsvollen Werk »Tirol 1809« über den Freiheitskampf von Andreas Hofer gegen Napoleon mit seinen raschen Tempowechseln als grandioses Klanggemälde. Rasant und spaßig ging es weiter mit Solist Konstantin Wilhelm, der mit seiner Posaune und kleinen Gaudi-Intermezzi von Holger Kelsch und Alfons Doll eine »Bayrische Polka« in die Halle zauberte, die wahre Beifallsstürme auslöste.
Gegen Ende verwandelte sich das Orchester in eine Big- und Rockband, die mit heißer Musik im Stile der Rocky Horror Picture Show oder mit Hits von Glen Miller und Deep Purple das Konzert krönte.