Ehrenamtliche des DRK Bühl-Achern leisten Enormes
»Viele Talente und eine Idee: Menschen helfen.« Das Leitziel des DRK-Kreisverbands Bühl-Achern ist klar gesteckt. Weiterhin will sich das DRK darum bemühen, den Verband »vielseitig, kompetent, freundlich und menschlich« zu präsentieren, sagte Vorsitzender Felix Brenneisen bei der Kreisversammlung am Freitag.
Bei der Kreisversammlung in Fautenbach legte der neue Vorsitzende Felix Brenneisen mit dem Aufsichtsrat und dem Kreisausschuss eine beeindruckende Bilanz des Helfens vor. Auch finanziell ist der Kreisverband solide aufgestellt, 2015 wurde mit einem Plus von 264 000 Euro abgeschlossen. Neben diesem Aufwärtstrend gebe es aber noch Altlasten von 1,4 Millionen Euro, die sukzessive abgebaut würden. Wirtschaftsprüfer Jürgen Cummerow erläuterte den Prüfungsbericht, dem die Delegierten unisono zustimmten.
Die Kreisversammlung fand nach 70 Jahren zum ersten Mal in Fautenbach und dessen sehr engagiertem Ortsverein mit 40 Aktiven, 54 Jugendlichen und 200 Fördermitgliedern statt, so der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Stähle. Der Fautenbacher Vorsitzende Martin Stiebitz und Bereitschaftsleiterin Cornelia Kesel arbeiten in der Kreisbereitschaftsleitung mit. Der Einsatzleitwagen stehe zudem in Fautenbach.
Blick nach Rastatt
Im Jahr 2015 hatte Felix Brenneisen Daniel von Hauff als Vorsitzenden abgelöst, der neue Chef will dabei den Kurs seines Vorgängers fortsetzen. Dazu gehören Kooperationsgespräche mit dem Kreisverband Rastatt, um Synergien zu bewirken. Beide Aufsichtsräte hätten erstmals gemeinsam getagt, Schritt für Schritt gehe es weiter. Die neue Rettungswache Baden-Baden werde am 17. Februar eingeweiht.
Mit Bravour habe der Vorstand die Feuerprobe bestanden und bei den Tarifabschlüsse ein »auskömmliches Budget« für Rettungsdienst und Krankentransport erzielt. Diese und viele andere Aktivitäten seien geprägt vom Dienst im Zeichen der Menschlichkeit, so Manfred Stähle. Für die Zukunft sieht er eine glänzende Ausgangsbasis (siehe Stichwort).
420 Jahre treu
Acht Mitglieder wurden am Freitag für insgesamt 420 Jahre aktiven Dienst im DRK geehrt. Seit 60 Jahren gehören Josef Großmann und Engelbert Braun (beide Bühlertal) dem DRK an, für ein halbes Jahrhundert wurden geehrt: Monika Bohnert (Ottenhöfen-Seebach), Sigrid Ernst (Rebland), Helga Hechinger (Neusatz), Günter Künstel (Kappelrodeck), Hans Reiss (Eisental) und Nikolaus Hollmann (Gamshurst).
Geehrt und gelobt wurden auch die Landessieger der JRK-Gruppe Bühlertal und die Schulsanitätsgruppe des Windeck-Gymnasiums Bühl (wir berichteten).
Rekordverdächtige Bilanz
Die Bilanz der ehrenamtlichen DRK-Arbeit im Kreis Bühl-Achern war 2015 rekordverdächtig. In Vereinen und Bereitschaften wurden von 1335 Aktiven 68 494 ehrenamtliche Stunden erbracht, was einer Leistung von etwa 45 Vollzeitstellen entsprach. Darüber berichtete der Kreisausschussvorsitzende Hubert Köninger. Es gab 53 Blutspenden mit 6729 Blutkonserven.
Es gab Einsätze bei Ernstfällen, Übungen, Sanitätsdiensten, Erste-Hilfe-Kursen, in der Flüchtlingsbetreuung (in Sasbachwalden) oder interkulturelle Projekte (JRK). Rettungsdienst, Kleiderladen, KIT oder Rettungshundestaffel gehören zu den Tätigkeitsfeldern des DRK.
Laut Köninger hat jeder Ortsverein teils besondere Arbeitsbereiche. 320 Mitglieder hat das JRK. Am Kreiszeltlager nahmen 142 Kinder und 25 Betreuer teil, was Rekord war. Hubert Köninger sagte ebenso allen Helfern Dank wie Landtagsabgeordneter Tobias Wald, DRK-Landesgeschäftsführerin Birgit Wiloth-Sacherer, Thomas Iber vom DRK-Kreisverband Rastatt und Ortsvorsteher Gebhard Glaser aus Fautenbach.
Vorsitzender Brenneisen will sich der Verbesserung der Hilfsfristen und der dreijährigen Ausbildung von Notfallsanitätern widmen, um dem »sehr großen Personalmangel« entgegen zu wirken. Die ersten Notfallsanitäter würden 2017 ihre Ausbildung beenden und sollten hier bleiben. Soziale Dienste, ambulante Pflege und betreutes Wohnen sollen ausgebaut werden. Um Begleitung gehe es bei der neuen »Servicestelle Interkulturelle Begegnungen«, die Kooperation mit der Bühler Tafel sei im Blick.