Ein bekannter Hund im Achertal
Max ist zwar nicht bunt, doch er ist in Ottenhöfen dennoch ein bekannter Hund. Vor allem seine Ausflüge in den Ort haben ihm zu einem gewissen Ruhm verholfen.
Vor zehn Jahren kam der Sennenmischling aus dem Lienachtal bei Furtwangen ins Achertal. »Er war in der badischen Bauernzeitung inseriert und da haben wir einen Familienausflug gemacht und ihn abgeholt«, erinnert sich Kordula Rohrer an die Anfänge einer besonderen Beziehung. Zwar lebten auf dem Hof am Schroffen schon immer Hunde, »doch Max ist wie ein Familienmitglied, er will immer dabei sein«, erzählt Kordula Rohrer, während Max mit überkreuzten Vorderläufen neben dem Tisch liegt.
Begeisterter Autofahrer
Anfangs hört er dem Gespräch noch kurz zu, doch bald signalisiert er mit einem lauten Schnarchen, dass ihn die Episoden aus seinem Leben wenig interessieren.
Doch über den zehn Jahre alten schön gezeichneten schwarz-braunen Hund gibt es viel zu berichten. Eines seiner herausragendsten Merkmale ist sein großer Freiheitsdrang, den er schon in Jugendzeiten unter Beweis stellte. »In jungen Jahren kletterte er auch schon mal über den Lattenzaun. Als er größer wurde, ist er auf die Türklinken gesprungen und war dann im Dorf unterwegs. Wir haben extra ein Tor angebracht, aber er hat jedes Loch gefunden«, weiß seine Besitzerin, die dann meist telefonisch von Bürgern aus dem Ort verständigt wird: »Euer Hund ist unterwegs«.
Und sobald jemand aus der Familie angefahren kam, zeigte sich Max kooperativ: »Das Gute ist, er fährt gerne Auto. Und wenn er das Auto sieht, läuft er schon her und wartet, bis er einsteigen darf«, verrät Kordula Rohrer.
Ist das Hundetaxi mal nicht zu Stelle, kommt der Sennenmischling dennoch immer wieder heim. Und wenn er gebraucht wird, ist er ohnehin stets da. Besonders einer der Söhne streichelte in jungen Jahren den Hund abends vorm Schlafengehen ausgiebig und erzählte ihm alles: »Das hat beiden gutgetan.«
Doch die Gutmütigkeit von Max kann auch in Sturheit umschlagen. Waren ihm die Spaziergänge mit den Kindern zu anstrengend, setzte er sich einfach hin und bewegte sich keinen Schritt mehr.
Ausflug zum Baden
Wenig Begeisterung lösen bei Max auch hohe Temperaturen wie etwa an Pfingsten aus. Dann flüchtet er sich meist auf den kühlen Boden des Naturkellers. Viel mehr Freude bereitet ihm da schon der Winter. Ist der Hof gebahnt, »legt er sich schon mal in den Schnee und lässt sich einschneien«, so Kordula Rohrer. Inzwischen ist Max zehn Jahre alt und seine Ausflüge vom Rohrerhof hinunter ins Dorf werden kürzer und weniger.
Doch auch im Alter will der hübsche Hund nicht auf seine liebgewonnenen Gewohnheiten verzichten. Bevorzugtes Ziel ist vor allem im Sommer der Lauenbach, wo er sich regelmäßig erfrischt, sagt Kordula Rohrer und spricht lachend über einen der jüngsten Anrufe, diesmal kam er von einer Freundin der Tochter: »Euer Hund badet gerade im Lauenbach.«