Ein Vorreiter in der Kämmerei
Auf 40 Jahre im öffentlichen Dienst kann Renchens Kämmerer Karl-Heinz Moll zurückblicken. 1989 übernahm er das Finanzwesen in der Grimmelshausenstadt.
Karl-Heinz Moll, Fachmann für die Gemeindefinanzen, kam über das Regierungspräsidium Freiburg und die Gemeinde Appenweier in die Grimmelshausenstadt. Im Rahmen einer Feierstunde anlässlich seines 40-jährigen Dienstjubiläums würdigte Bürgermeister Bernd Siefermann die vorbildliche Arbeit von Moll, der auch bei seinen Kämmerer-Kollegen in der Region einen sehr guten Ruf und hohes Ansehen genießt und sich darüber hinaus auch ehrenamtlich engagiert.
Erlaubnisverfahren
Siefermann erinnerte daran, dass Moll 1955 in Urloffen geboren wurde. Nach dem Besuch der Fachhochschule bestand er 1978 die Staatsprüfung für den gehobenen Verwaltungsdienst und begann dann die Tätigkeit als angehender Inspektor im Referatsteil Straßenverkehr beim Regierungspräsidium Freiburg. Hier war er unter anderem für Erlaubnisverfahren für motorsportliche Veranstaltungen und Radrennen zuständig, für Großraum- und Schwertransporte und Marschvorhaben der Bundeswehr, war an straßenrechtlichen Planfeststellungsverfahren beteiligt und befasste sich mit Verkehrsangelegenheiten des Katastrophenschutzes und Fahrerlaubnisrecht. Über das Landratsamt Offenburg kam Moll als Fachbeamter für das Finanzwesen zur Gemeinde Appenweier.
Nach seiner Versetzung zur Stadt Renchen übernahm er hier von 1989 bis heute das Finanzwesen der Stadt, seither ist er auch als Verbandsrechner beim Abwasserverband »Vorderes Renchtal« tätig. »Wir schätzen Karl-Heinz Moll als absoluten Fachmann, der sich verantwortungsbewusst den Herausforderungen stellt und auch als Vorreiter neue Themen der Kämmerei aufgreift«, betonte Siefermann und nannte als Beispiele den Umstieg von der Kameralistik zur Doppik im kommunalen Haushaltsrecht oder auch die Einführung neuer Software. Hinzukomme die Fähigkeit, sich auch in schwierige Themen akribisch einzuarbeiten und diese dann verständlich auf den Punkt zu bringen, wobei ihm seine rhetorischen Fähigkeiten ebenso zugute kommen wie sein Wortwitz, mit dem er die oft recht trockene Materie lebendig darstellen kann. Mit seinem Fachwissen war Moll auch einige Jahre im Prüfungsausschuss für Fachangestellte sowie rund zwei Jahre lang als Dozent an der Fachhochschule Kehl tätig.
Wochenendbesuche
Nach der Wende war Moll unter anderem mit Klaus Brodbeck und Gottfried Walz für die kommunalpolitische Unterstützung der Gemeinde Krumbach in Sachsen zuständig. In zahlreichen Wochenendbesuchen wurden mit der damaligen Bürgermeisterin von Krumbach, Ilona Polster, Jahresrechnungen und Haushaltspläne, Zuschussanträge und vieles mehr erledigt.
In seiner Heimatgemeinde setzte sich Moll auch über Jahre in den Gemeindeparlamenten für die Interessen der Mitbürger ein. So wurde er 1994 bis 2012 in den Ortschaftsrat Urloffen gewählt und bekleidete auch drei Jahre lang das Amt des Ortsvorsteher-Stellvertreters, dazukamen insgesamt sieben Jahre Engagement im Gemeinderat Appenweier.
Verbunden mit den Glückwünschen zum Dienstjubiläum überreichte Siefermann die Urkunde des Landes Baden-Württemberg, in der Moll für 40 Jahre Einsatz im öffentlichen Dienst gedankt wurde. Für die Mitarbeiter schloss sich Thomas Krechtler den Glückwünschen an und dankte Moll für sein Engagement, seine Hilfsbereitschaft und die sehr gute kollegiale Zusammenarbeit.