Einheitliche europäische Notrufnummer
Im Zeichen eines einheitlichen Europas präsentieren sich seit Kurzem die Fahrzeuge der Feuerwehr Oberkirch. Sie weisen auf die europaweit gültige Notrufnummer 112 hin.
Die europaweite einheitliche Notrufnummer 112 kann Leben retten. Um das noch mehr Menschen ins Gedächtnis zu rufen, wird jetzt ein Hinweis auf die europaweite Gültigkeit der Nummer auf den Fahrzeugen der Oberkircher Feuerwehr angebracht. »Gerne unterstütze ich die Aktion, damit die europaweite einheitliche Notrufnummer noch bekannter wird«, sagte Oberbürgermeister Matthias Braun bei der Präsentation des ersten Oberkircher Feuerwehrfahrzeugs mit dem neuen Aufkleber. In Deutschland würden zwar 75 Prozent der Befragten die Nummer kennen. Es sei aber nur 19 Prozent bewusst gewesen, dass die gebührenfreie 112 europaweit gelte. In allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union kann über die 112 schnellstmöglich Hilfe gerufen und Feuerwehren, Rettungs- oder Hilfsdienste alarmiert werden.
»Unter dieser Kurzwahlnummer erreicht der Hilfesuchende seit Ende 2008 jederzeit eine Leitstelle, die – je nach Notfall – Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei verständigt«, erklärt Feuerwehrkommandant Florian Retsch. Das Verbreitungsgebiet umfasst neben allen EU-Mitgliedsstaaten auch die Türkei, Schweiz, Serbien, Island, die Färöer-Inseln, Liechtenstein, Norwegen, Andorra, Monaco und San Marino. Besonders für Reisende ist dieser große Geltungsbereich ein wichtiger Service, der in Extremsituationen auch Leben rette könne. Man muss nicht die Telefonnummer des jeweiligen Landes kennen, sondern kann unter der von zuhause bekannten Nummer Hilfe rufen.
Einer von der EU im Februar 2011 veröffentlichten Umfrage zufolge sei nur knapp über ein Viertel der befragten EU-Bürger bewusst, dass man über die 112 an jedem Ort in der EU die Polizei, Feuerwehr oder medizinische Hilfe erreichen kann. Nur in fünf Ländern (Luxemburg, Tschechische Republik, Slowakei, Finnland und Polen) habe die Mehrheit der Bevölkerung gewusst, dass die 112 eine europaweite Notrufnummer sei.
Die Notrufe können von jedem Telefon, egal ob Festnetz oder Mobilfunknetz, ohne Vorwahl abgesetzt werden. Bei Überlastung der Netze werden Notrufe 112 priorisiert, das heißt, andere Verbindungen eventuell getrennt, um den Notruf absetzen zu können. Außerdem werden Informationen zum Standort und der Name des Anrufenden automatisch an die Leitstelle übermittelt, um eine schnelle Ortung eines potentiellen Unfallopfers zu erleichtern.
Neben dem Euro-Notruf seien die nationalen Notrufnummern ebenfalls gültig, etwa in Deutschland der Polizei-Notruf 110. Diese Polizei-Nummer ist den Bürgern seit Jahrzehnten bekannt und fest im Gedächtnis der Bevölkerung verankert.
Was zu tun ist
Die genaue Notfallfallmeldung ist für die Rettungskräfte sehr wichtig, da sie sich anhand der Informationen genau auf den Notfall vorbereiten können. In der Unfallmeldung sollten knapp und präzise die folgenden fünf W beachtet werden: Wo ist der Notfall?; Was ist geschehen?; Wie viele Verletzte sind zu versorgen?; Welche Verletzungen oder Krankheitszeichen haben die Betroffenen? Warten auf Rückfragen der Rettungsleitstelle.