Erdbebenhilfe ist sehr gefragt
Seit ein verheerendes Erdbeben am 25. April Nepal heimsuchte, sind viele Menschen auf Hilfe von außen angewiesen – etwa über die Deutsche Hilfsaktion für Missionskrankenhäuser (DHM) mit Sitz in Achern.
»Wir bedanken uns für die Hilfe und hoffen, dass euch das Land und die Menschen von Nepal weiterhin am Herzen liegen.« Der in Achern bestens bekannte Arzt Tirtha Thapa dankt in einem Schreiben aus Nepal den Freuden der Deutschen Hilfsaktion für Missionskrankenhäuser (DHM) und allen Spendern, die seit dem Erdbeben am 25. April und den nicht minder schlimmen Nachbeben wertvolle Hilfen leisteten. Die DHM startete unmittelbar nach dem Erdbeben in dem armen Himalajastaat eine Spendenaktion und konnte 100 000 Euro an Hilfe einsetzen, um etwa 23 000 Menschen in den arg betroffenen Regionen um die Krankenhäuser Chaurjahari (Rukum) und Besisahar (Lamjung) zu helfen.
Verlässlicher Partner
Seit vielen Jahren unterstützt die DHM mit Sitz in Achern die beiden Krankenhäuser in den Distrikten Rukum und Lamjung und hat dort mit der christlichen Hilfsorganisation Human Development and Community Services (DHCS) mit deren Direktor Tirtha Thapa einen höchst verlässlichen nepalesischen Partner, der die Hilfen vor Ort organisierte und koordinierte, wie Arnaud Weider (Vorsitzender) und Martin Schübel von der DHM berichten.
Noch in diesem Monat wird Arnaud Weider mit einem Bauingenieur und einem Statiker nach Nepal fliegen, um sich ein Bild von der Lage zu machen und die Krankenhäuser nahe dem Epizentrum unter die Lupe zu nehmen. Beide Einrichtungen haben das erste große Beben mit einigen wenigen Rissen im Gemäuer überstanden, doch es kam ein Nachbeben und dieses sorgte für einige Schäden. Nun soll geprüft werden, ob die Statik noch intakt ist. Es sei fast zu erwarten, dass die Krankenhäuser in ihrer Substanz sehr stark beschädigt seien und ein sechsstelliger Geldbetrag benötigt werde. Beide Krankenhäuser leisteten dank der Hilfen aus Achern eine sehr gute Arbeit, aktuell würden etwa 300 Patienten pro Tag versorgt. In die entlegenen Dörfer kommt kein Arzt, und Kranke müssen über weite Strecken auf Tragen zu Fuß ins Krankenhaus transportiert werden. Nach dem Erdbeben hat sich die Lage der Menschen in den unwegsamen und abgelegenen Bergdörfern weiter verschlimmert.
Dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen der Organisationen DHM und DHCS konnte die Hilfe unmittelbar nach dem Erdbeben anlaufen. So erhielten die Familien in den teils sehr abgelegenen Bergdörfern jeweils ein Essenspaket mit Reis, Linsen, Salz und Öl, das für einen Monat reichte. Weiter bekamen sie Wellblech, um sich in ihren Notwohnungen vor dem aufziehenden Monsun zu schützen. Mit Traktoren wurden die Lebensmittel in die abgelegenen Gegenden transportiert und dann auf dem Rücken von Trägern zu den Familien getragen, die fürs Erste versorgt waren und nun weitere Hilfen beim Aufbau ihrer Hauser benötigen. In jedem der Versorgungsteams waren auch Helfer dabei, die Erste Hilfe leisteten. Verlängert und erweitert wurde auch das Hilfsprogramm für unterernährte Kinder; im Krankenhaus Chaurjahari wurde 600 Kindern und in Besisahar 1000 Kindern geholfen. Für 25 Euro könne jeweils ein unterernährtes Kind gerettet werden.