Erfahrungen sind bisher gut
Die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach vermittelt auch private Wohnungen ans Landratsamt für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen. Nicht alle Wohnungen scheinen geeignet zu sein: Das Angebot von Marios Tampris, die früheren Wohnungen der Ordensschwestern in St. Anna mit Flüchtlingen zu belegen, hat das Landrats-
amt nach Tampris-Angaben nicht angenommen.
Fehlende Sprachkenntnisse und kulturelle Unterschiede sind nach Auffassung Baumanns »Quellen der Missverständnisse und ernsthafte Barrieren, die nur mit großen Kraftanstrengungen auf allen Seiten zu überwinden sind«. Erschwerend für die Flüchtlinge sei es, dass sie im alltäglichen Leben eingeschränkt seien, oft nicht arbeiten dürften oder wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten. »Zusammengefasst sind die bisherigen Erfahrungen mit den Flüchtlingen im Kindergarten, in der Schule und im öffentlichen Leben dennoch gut, weil sich sowohl die Flüchtlinge als auch die Erzieherinnen und Lehrkräfte sehr anstrengen«, lautet das positive Fazit des Bürgermeisters.
Unterstützt wird die Gemeindeverwaltung durch den Sozialdienst des Migrationsamtes und ehrenamtliche Helfer im Ort. Baumann weiter: »Ich bin fest davon überzeugt, dass die Eingewöhnung und Integration von Flüchtlingen in kleinräumigen Strukturen wesentlich besser gelingt, als in großen Unterkünften an den Stadträndern, wie das früher der Fall war.«
Bei den ehrenamtlichen Helfern handelt es sich um ein loses Netzwerk von etwa 15 Personen. Davon engagiert sich nach Auskunft des Bürgermeisters eine Person sehr intensiv und regelmäßig in der Sprachnachhilfe. Andere seien situativ tätig, indem sie bei der Suche und beim Umzug in die private Anschlussunterbringung behilflich seien oder Flüchtlinge als Fürsprecher beim Umgang mit Behörden begleiten. »Es geschieht viel auf dem kleinen Dienstweg, im kirchlichen, schulischen oder nachbarschaftlichen Bereich, ohne dass ich das alles mitbekomme«, freut sich der Bürgermeister. So müsse es auch sein. Denn oft komme es auf die unscheinbaren Kleinigkeiten im täglichen Miteinander und im kleinen Rahmen an.
»Ab und zu schaue ich persönlich in den Unterkünften nach dem rechten und halte engen Kontakt mit dem Sozialdienst, der vor Ort ist«, teilt Baumann mit.
Er bekennt auch, dass »typische Nachbarschaftskonflikte« nicht immer ausblieben. So sei es schon mal zu Beschwerden wegen Ruhestörung gekommen, meist ausgelöst durch Kinder. Baumann appelliert deshalb an alle Beteiligten, Rücksicht zu nehmen und Verständnis für die jeweils andere Seite aufzubringen. »Solche Konflikte spielen sich jedoch alle im normalen zwischenmenschlichen Bereich ab, so dass ich bislang sagen kann, die Flüchtlingsunterbringung gestaltet sich in Bad Peterstal-Griesbach grundsätzlich unauffällig und unproblematisch.«
Als Bürgermeister spüre er in der Bevölkerung eine hohe Aufgeschlossenheit gegenüber den Flüchtlingen: »Dafür bin ich dankbar.« rüd