Es bleibt bei Tempo 40 im Ortsbereich
Die Verkehrssituation auf der L 87 stand am Donnerstagabend im Seebacher Rat zur Debatte, Interesse daran zeigten auch zwei Anwohner.
Seebach. Bürgermeister Reinhard Schmälzle und Hauptamtsleiter Markus Brügel informierten über die Situation und stellten aufgrund von Messungen im Juli mit der gemeindeeigenen Messanlage sowie aufgrund der Messungen des Landratsamtes in den vergangenen Jahren in Seebach keine signifikanten Auffälligkeiten fest. Das heißt: In Seebach wird nicht besonders häufig gerast, sondern die auffälligen Ausreißer bewegen sich im Bereich von drei bis sechs Prozent und zuletzt auch knapp darüber. Wie in den meisten Fällen, in denen Einwohner auf dem Rathaus Beschwerden vorbringen, sind es Einzelne, die deutlich über die Stränge schlagen und sowohl als Raser als auch als Lärmverursacher Ärger hervorrufen, so zum Beispiel einzelne Motorradfahrer, die das Gas aufdrehen, oder Lastwagen, deren leere Hänger durch den Ort scheppern. Allerdings, da waren sich Rat, Bürgermeister und Zuhörer einig, gehören in aller Regel auch Einheimische zu den Schnellfahrern im Ort.
Fahren bis 100 möglich
Topografisch gesehen weist Seebach zudem Besonderheiten auf, weil es zwischen dem Ort und seinen Ortsteilen Hinterseebach und Grimmerswald Strecken hat, auf denen nicht die ortsüblichen 40 oder 50 Stundenkilometer vorgeschrieben sind, sondern auf denen bis zu 100 Stundenkilometer gefahren werden kann. Das erweist sich immer wieder bei Veranstaltungen im Erzbergwerk Silbergründle auf der Grimmerswaldstraße (K5363) sowie in Hinterseebach auf der Ruhesteinstraße (L87) als Problem, wenn bei der Fahrt ins Tal die Serpentinen genommen sind und es am Seebach-Hotel auf die gerade Strecke in Richtung Seebach geht.
»Lkws aller Nationen«
Zur Sprache brachte Reinhard Schmälzle noch den starken Schwerlastverkehr durch das Achertal. »Es kann nicht sein, dass Lkws aller Nationen durch das Achertal fahren, um die schnelle West-Ost-Verbindung zu nutzen.« Diese Tatsache sah er in klarem Widerspruch zu einem Nationalpark, der neben seiner Funktion als Naturreservat auch den Menschen als Erholungsgebiet dienen soll. Hier hoffe er auf Abhilfe.
Verstärkte Kontrollen
Nach eingehender Debatte entschied sich der Rat für folgende Maßnahmen. Tempo 40 im Ortsbereich wird beibehalten und nicht auf Tempo 30 reduziert und die Gemeinde schafft eine weitere Geschwindigkeitsmessanlage mit Anzeigetafel an. Es werden Hinweisschilder auf Radar installiert (eine Gegenstimme) und es wird an entsprechender Stelle um verstärkte Geschwindigkeitskontrollen an Wochenenden nachgesucht. Die Verwaltung prüft, ob es rentabel wäre, dass die Gemeinde sich eine eigene, zentrale Überwachungsanlage anschafft.
Aus nichtöffentlicher Sitzung gab Reinhard Schmälzle bekannt, dass den Rat weiter der Anschluss der Gemeinde ans schnelle Internet beschäftigte, nachdem nun die Nachbargemeinde Ottenhöfen einen Verknüpfungspunkt hat. Daran würde man gerne anknüpfen und die Telekom habe auch ein Angebot für die Umsetzung des Wunsches zugesagt, aber das sei erst in der nächsten Ratssitzung zu erwarten. Unter Bekanntgaben teilte Schmälzle mit, dass das Rathaus eine neue EDV-Anlage erhalten hat.