Fahrzeugbau Doll wird Bildungspartner der Werkrealschule
Ein lebendiges Bild von der Arbeit und den unterschiedlichen Berufen im Fahrzeugbauunternehmen Doll können sich künftig Werkrealschüler machen. Die August-Ganther-Schule geht eine Bildungspartnerschaft mit dem Oppenauer Unternehmen ein.
Schon seit geraumer Zeit bestehen zwischen der August-Ganther-Werkrealschule in Oberkirch und dem Oppenauer Unternehmen Doll Fahrzeugbau ein reger Austausch und eine lebendige Zusammenarbeit. Mit dem Abschluss und der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zur Bildungspartnerschaft zwischen den beiden Einrichtungen wurde nun ein Zeichen gesetzt, das deutlich macht: die bisher erfolgreich verlaufende Zusammenarbeit soll beibehalten und darüber hinaus intensiviert und ausgebaut werden.
Wohlstand muss erarbeitet werden
»Die Bildungspolitik und die Schulen liegen mir besonders am Herzen«, erklärte Brunhilde Rauscher-Doll, Marketingleiterin der Firma Doll Fahrzeugbau. Schließlich würden bereits in der Schule die Grundlagen für eine gute Ausbildung gelegt, mit der die Herausforderungen der globalen und digitalen Veränderungen gemeistert werden können. Da Deutschland über keine natürlichen Ressourcen verfügte, müsse der Wohlstand der Gesellschaft von den Menschen erarbeitet werden. Umso bedeutsamer sei es für ein Unternehmen, qualifizierte Mitarbeiter aus der Region auszubilden und zu beschäftigen. »Sie sind loyal, im Ort verankert und verwurzelt«, meinte Rausscher-Doll. Wichtig sei es deswegen, den Jugendlichen im Renchtal frühzeitig aufzuzeigen, was das Unternehmen als Arbeitgeber zu bieten hat und welche Möglichkeiten ihnen dort auf ihrem beruflichen Weg offen stehen.
Zu dieser Auffassung passt das Leitbild der August-Ganther-Schule. »Bei uns steht die berufliche Ausbildung der Schüler im Mittelpunkt«, bekräftigte die Rektorin der Werkrealschule, Ursula Erdrich. Eine Bildungspartnerschaft sei daher für sie und das gesamte Kollegium kein Papiertiger, mit dem man sich und das eigene Profil schmücken wolle, sondern werde mit interessanten und lebendigen Aktionen gefüllt wie die bisherigen gemeinsamen Projekte zeigten.
"Wertvolle Erfahrungen"
Da im Bildungsplan des Wahlpflichtfaches »Natur und Technik« das Thema »Fahrzeugbau« eine große Rolle spielt, lag es nahe, dass Techniklehrer Johannes Meier die entsprechenden Unterrichtseinheiten mit der Firma Doll plante und sie in den dortigen Lehrwerkstätten anbot. Jedes Mal im tatkräftigen Einsatz zur Unterstützung der Praktikanten sind dann auch – neben den Ausbildern – die jungen Auszubildenden des Unternehmens. »Sie können dabei wertvolle Erfahrungen sammeln«, meinte Ausbildungsleiter Klaus Trayer.
Dass die Entwicklung und Gestaltung der Berufsorientierung an der Werkrealschule jedoch nicht nur auf den Schultern einer einzigen Lehrkraft ruht, hob Schulrat Bernd Sandhaas hervor. »Hier stehen alle hinter dem Konzept, die Schulleitung genauso wie die Lehrkräfte.«
Auch Bürgermeister Christoph Lipps zeigte sich überaus dankbar dafür, dass an der August-Ganther-Schule die Berufsorientierung bereits ab der fünften Klasse stattfindet und die Schüler sich in Betrieben vor Ort ein lebendiges Bild von den Berufsbildern in den unterschiedlichsten Berufsfeldern machen können. »Mit dieser Bildungspartnerschaft kommen zwei erfolgreiche Partner zusammen«, sagte Lipps. So sei das Unternehmen Doll international erfolgreich, die August-Ganther-Schule sei mit den landesweit überdurchschnittlichen Übergangszahlen von der Grundschule zur Werkrealschule ein wahrer Werbeträger für diese Schulform.
Auch Markus Walter von der Arbeitsgemeinschaft »Schule Wirtschaft« hob den hohen Stellenwert des Werkrealschulabschlusses in Verbindung mit einer anschließenden Berufsausbildung hervor.