Fast 40 Kostümgruppen werteten die Straßenfasent auf
So macht Fasent Spaß: Die Jury der Kostümwettbewerbe hatte am Schmutzigen Donnerstag bei der Narrennacht in Oberkirch und bei der Straßenfasent in Oppenau mehr Arbeit als die Polizei.
Keine leichte Aufgabe hat die Jury der Narrenzunft Oberkirch: Sie muss die schönsten der 30 Schnurrgruppen auswählen, die sich bei der Narrennacht am Schmutzigen Donnerstag dem Zylinderkomitee vorgestellt hatten. Angesichts der vielen schönen Kostüme »werden wir uns bei der Entscheidung schwertun«, befürchtet Oberzunftmeister Stefan Bosch. Er freute sich nicht nur mit den vielen fantasievollen Verkleidungen von der »Mensch-ärgere-Dich-nicht«-Gruppe bis zum OP-Team, sondern auch über den Verlauf der Veranstaltung. Sie hatte sich bedingt durch die Baustelle in der Hauptstraße nur am Kirchplatz abgespielt. Das Platzangebot habe gut ausgereicht.
Einen Schritt weiter als in Oberkirch sind sie in Oppenau: Dort stehen die Sieger der Kostümprämiwerung am »Schmutzigen« schon fest. Acht zum Teil sehr große Gruppen hatten sich angemeldet. Da gab es die rosigen »Herzmaidli, die schließlich auch den ersten Preis erlangten. Oder die Zuckerpuppen, die mit ihrem glamourösen Kostüm auf Platz zwei kamen und die »Catwomen«, die nicht nur verführerisch aussahen, sondern auch noch gesanglich hervortraten. Die Damen vermissten offensichtlich den ehemaligen Oberzunftmeister Meinrad Birk, denn ihr Klagelied lautete: »Wo ist der Meini hin, wer hat den Meini uns geklaut?« Die singenden Katzenfrauen belegten Platz drei.
Gruppe wollte Mauer um Bad Peterstal bauen
»D’Säger« bearbeiten den Oppenau Wald und die »Teufelsbrut« heckte so manche Untat aus. »Liberty« besang die Freiheit und »Babyboom« machte sich über den Oppenauer Narrensamen keine Sorgen mehr. Und »Oppenau first« wollte à la Trump eine Mauer um Bad Peterstal bauen lassen und so die Oppenauer Macht ausbauen.
Narrennacht: Einige Betrunkene machten Ärger
Im üblichen Rahmen hatte die Polizei laut Sprecher Patrick Bergmann in der Nacht auf Freitag bei der Oberkircher Narrennacht zu tun. Diese war laut einer Polizeimeldung zunächst bis nach Mitternacht ohne nennenswerte Zwischenfälle geblieben. Danach entfalteten die konsumierten alkoholischen Getränke bei einigen Besuchern unerwünschten Nebenwirkungen. Gegen 2 Uhr soll sich ein 22-Jähriger aggressiv gegen das Sicherheitspersonal vor einer Gaststätte gewendet haben. Die Security hatte ihn zuvor vor die Tür gesetzt. Den jungen Mann erwartet nun ein Strafverfahren wegen Körperverletzung.
Ohne größeres Nachspiel dürfte ein weiterer Streit vor einer anderen Gaststätte bleiben. Dieser wurde nur wenige Minuten später von zwei anderen Gästen vom Zaun gebrochen und von den Beamten geschlichtet. Wenig Begeisterung dürfte die Feierlaune eines 16-Jährigen in dessen Elternhaus hervorgerufen haben. Der Jugendliche, der sich heftigst erbrach, musste kurz vor 3 Uhr von seiner Mutter bei der Polizei abgeholt werden.
Einer der letzten Einsätze bei der Oberkircher Narrennacht führte die Beamten kurz vor 3.30 Uhr in die Bahnhofstraße. Dort soll sich ein 32-Jähriger nicht nur aggressiv gegen das Sicherheitspersonal einer Gaststätte, sondern auch beleidigend gegen die Polizisten gewendet haben. Dem Übermut folgt nun eine Strafanzeige wegen Beleidigung.