Oberkirch

Fastenzeit: Renchtälern fiel der Verzicht nicht immer leicht

Leonie Langeneckert
Lesezeit 3 Minuten
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12. April 2017
Schwester M. Elena Karle verzichtete in der Fastenzeit aufs Marmeladebrot und aß stattdessen Müsli.

(Bild 1/2) Schwester M. Elena Karle verzichtete in der Fastenzeit aufs Marmeladebrot und aß stattdessen Müsli. ©Leonie Langeneckert

Egal ob auf Marmelade oder Alkohol verzichtet wird, die Fastenzeit bringt Herausforderungen mit sich. Die ARZ hat einige Renchtäler gefragt, wie sie fasten und was ihnen dabei besonders schwerfällt. 

Für Ordensschwester Elena Karle vom Schönstatt-Zentrum Marienfried bedeutet Fasten, auf etwas zu verzichten. So lässt sie beispielsweise das morgendliche Marmeladebrot weg und greift stattdessen zum Müsli. Sr. M. Elena fastet aus religiösen Motiven als Vorbereitung auf Ostern. Ihr Fasten verbindet sie mit dem Fasten Jesu; während dieser Zeit beschäftigt sie sich auch viel mit dessen Leben. Beim Fasten manchmal schwach zu werden ist für die Ordensschwester nicht schlimm. Sie erwischt es meist in Stresssituationen, in denen nur noch etwas Süßes helfen kann. Die Hauptsache beim Fasten sei, dass die Nähre und Liebe zu Jesus wachse. Sr. M. Elena Karle bricht die Fastenzeit zusammen mit ihren Mitschwestern in der Osternacht. Nach dem feierlichen Gottesdienst »schlachten« sie ein Osterlamm aus Rührteig.

Lamm »geschlachtet«

Theo Herzog aus Oberkirch-Tiergarten trinkt in der Fastenzeit keinen Alkohol. Der Gruppen- und Regioleiter der Schönstatt-Mannes­jugend Freiburg fastet allerdings nicht aus religiösen Gründen, sondern er sieht das Fasten eher als »Selbsttest«. In der Fastenzeit möchte er sich selbst beweisen, dass er auf Alkohol verzichten kann. Dabei hat er gemerkt, dass »es gar nicht so einfach ist, wie man es sich vorgestellt hat«. 

Als Jugendlicher hat Theo nie gefastet, doch mit 18 hat er es zum ersten Mal versucht. Seither ist er beim alljährlichen Fasten geblieben. Bisher habe er ausnahmslos durchgehalten. Ausnahmen macht er nicht, da dies der Sache den Sinn nehmen würde. Für Theo gibt es beim Fasten, das er an Ostern beendet, nur »geschafft« oder »durchgefallen«.  

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Keine Ausnahmen 

Der Geschäftsführer der Oberkircher Winzer eG, Markus Ell, fastet nicht in der von der katholischen Kirche vorgeschriebenen Zeit, zwischen Aschermittwoch und Ostern, sondern im Anschluss an die internationale Weinmesse Pro Wein. Dann verzichtet er im Privatleben vier Wochen lang auf Alkohol. 

Nur im Privatleben deshalb, weil er durch seinen Beruf teilweise eingeschränkt ist. So sei es bei Weinproben schwer den Kunden zu vermitteln, dass er momentan keinen Wein trinke. Ell empfindet es als notwendig, eine Zeit lang Verzicht zu leisten, um danach die Verfügbarkeit von Genüssen wie Wein wieder besser schätzen zu können.

Schwach geworden sei er aber auch schon. Denn wenn man in gesellschaftlicher Runde sitze, da falle es schwer, konsequent zu bleiben. Nach der Fastenzeit sei es aber dann eine umso größere Freude, wenn man durchgehalten habe und wieder richtig genießen könne. 

Frank Meier, Stabhalter der Walachei und FWV-Stadtrat, verzichtet in der Fastenzeit auf Süßigkeiten und Alkohol. Er nimmt es damit jedoch nicht so genau. Nach zwei Wochen Fasten »sollte man sich auch belohnen«, so Meier. Allzu regelmäßig sollte dies aber nicht geschehen. Die Fastenzeit findet er förderlich, allerdings müsse man nicht nur in der von der Kirche vorgeschriebenen Zeit fasten, sondern könne dies auch unterm Jahr tun. Beim Fasten gehe es für ihn darum, sich bewusst zu werden, dass man auch Verzicht leisten kann, wenn man möchte. Denn nach den üppigen Wintermonaten und der Fasentzeit, lohne es sich, zu regenerieren. An Ostern ist auch für ihn die Fastenzeit vorbei. 

Stichwort

Eine Woche Heilfasten

»Was belastet mich? Was tut mir gut?« Diese und andere Fragen stellt sich der Vorsitzende des Gemeinderats Oberkirch, Achim Huber, während der Fastenzeit. Mit dem Ritual des »Heilfastens«, welchem er sich schon seit vielen Jahren eine Woche lang widmet, befreit er seinen Geist und kann wieder klarer denken. Er konzentriere sich beim »Heilfasten« nicht nur auf die Ernährung, sondern auch darauf, wie es ihm in seinen »verschiedenen Rollen und Aufgabenfeldern« geht. Für Achim Huber eignet sich die Fastenzeit zum Nachdenken über den Neuanfang.

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