Feuerwehr probte in Tiergarten den Ernstfall
Vom Feuer eingeschlossene Kinder auf dem Balkon und eine vermisste Person im verrauchten Keller: Eine anspruchsvolle Übung meisterte die Freiwillige Feuerwehr Tiergarten und deren Unterstützer.
Ein sehr anspruchsvolles Übungsobjekt hatte sich die Feuerwehr Tiergarten für die Frühjahreshauptübung herausgesucht, das Anwesen von Franz Schwarz am Schlossweg 10. Es liegt deutlich höher als der Ortskern und ist je nach Richtung zwischen 200 und 400 Metern von der letzten Bebauung entfernt. Aufgrund dieser schwierigen Verhältnisse kam der gesamte Ausrückbereich 2 zum Einsatz, auch die Abteilung Stadt war mit dem Gerätewagen Logistik und seiner großen Schlauchreserve im Einsatz.
Die Übung ging von der Annahme aus, dass im Keller des Hauses ein Brand ausgebrochen war. Die Alarmierung erfolgte über Funkempfänger und die Sirenenanlage. Als wenige Minuten später die Einsatzleitung am Objekt eintraf, stellte Kommandant Thomas Huber fest, dass sich sechs Kinder auf den Balkon geflüchtet hatten, von wo aus sie laut um Hilfe riefen, eine Person wurde noch in den Kellerräumen vermisst. Die Gruppenführer Franz-Josef Haas und Markus Gmeiner begannen mit der Abteilung Tiergarten mit der Rettung der Kinder über die Steckleiter. Auch nach der vermissten Person wurde unter schwerem Atemschutz gesucht. Parallel dazu sicherte die Abteilung Haslach mit dem Stellvertretenden Kommandanten Gerhard Hund eine Wasserversorgung vom 200 Meter entfernten Hydranten beim Pfarrhaus, über die der Innenangriff erfolgte.
Ergänzend sorgte die Abteilung Ringelbach unter dem Stellvertretenden Kommandanten Achim Ebert für eine weitere Wasserversorgung von einem Hydranten in der gut 400 Meter entfernten Springstraße und wurde dabei von der Stadtwehr unterstützt.
Während die Kinder über die Steckleiter in Sicherheit gebracht und dem Verbandsplatz zugeführt wurden, konnte auch die vermisste Person aus dem Keller in Sicherheit gebracht werden. Auch eine Gasflasche wurde ins Freie verbracht und mit Löschwasser gekühlt. Es dauerte einige Zeit, bis nach Abschluss der Übung das Schlauchmaterial wieder eingeräumt war. Mit dem Ablauf der Übung und der Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen war Thomas Huber als Übungsleiter sehr zufrieden. Die Wasserversorgung habe sich als gut erwiesen, rund sieben Bar Druck standen am Übungsobjekt zur Verfügung.
Rettung hat Priorität
Sehr positiv äußerte sich auch Stadtbrandmeister Florian Retsch: Trotz der schwierigen Bedingungen standen keine 15 Minuten nach der Alarmierung bereits die beiden Wasserversorgungen am Objekt zur Verfügung. Klar müsse man sich darüber sein, dass bei einer Alarmierung tagsüber während der Arbeitszeit deutlich weniger Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Auch dann werde mit dem Eintreffen des ersten Fahrzeugs die Menschenrettung im Vordergrund stehen.
»Gemeinsam sind wir stark«, fasste Tiergartens Ortsvorsteher Martin Benz seinen Eindruck von der gelungenen Übung zusammen, die Zusammenarbeit habe vorbildlich geklappt.